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jtg/as
Die Lissabon-Stratgie
Kurz notiert
Im März 2000 legten die Staats- und Regierungschefs der
damals noch 15 EU-Staaten die Ziele der Gemeinschaft in der
Lissabon-Strategie fest. Damit sollte die Europäische Union
bis zum Jahr 2010 zur "wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
wissensbasierten Wirtschaft der Welt" werden. Dauerhaftes Wachstum
und die Anhebung der Beschäftigungsrate von 64 auf 70 Prozent
gehörten ebenso zu den ehrgeizigen Plänen der Strategie
wie verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung, der
Abbau von Verwaltungsbürokratie sowie die Förderung des
Unternehmertums. Insgesamt wurden im Jahr 2000 in dem Reformpaket
28 Haupt- und 120 untergeordneten Ziele formuliert. Dafür
müssen von den Mitgliedsstaaten in jedem Jahr 300 Berichte
abgefasst werden.
Bittere Halbzeitbilanz
Nach fünf Jahren Laufzeit räumte auch die Kommission
2005 ein, dass bei der Umsetzung der Strategie bisher nur
mäßige Erfolge erzielt werden konnten. Hinzu kamen eine
Wirtschaftsflaute und eine Ölpreiskrise, so dass die
angepeilten wirtschaftlichen
Ziele bei Produktivität, Bruttoinlandsprodukt und Wachstum,
insbesondere auch im Vergleich zu den USA, nicht erreicht werden
konnte. Auch der Vorwurf, dass im Zuge der Lissabon-Strategie
Sozialabbau betrieben werde, wird von Kritikern weiterhin
gebrandmarkt. Die düstere Zwischenbilanz war für die EU
jetzt Anlass genug, einen neuen Anlauf zu starten. Dabei sollen die
Anstrengungen stärker auf die Bereiche Wachstum und
Beschäftigung fokussiert werden. "Die Lissabon-Strategie war
zu überladen und hatte keinen Fokus", sagte
EU-Industriekommissar Verheugen und regte an, pro Land einen
Lissabon-Beauftragten zu benennen. Das Europaparlament forderte in
einem Entschließungsantrag am 9. März, dass jedes Land
einen Aktionsplan für die Umsetzung der Lissabon-Strategie
erarbeiten solle. Neben der Förderung der Beschäftigung
streben die Parlamentarier auch Verbesserungen im Bereich der
Sozial- und Umweltpolitik an. Am 22. und 23. März diskutieren
die Staats- und Regierungschefs in Brüssel auf ihrem
Frühjahrsgipfel, wie die Lissabon-Strategie auf einen neuen
Weg gebracht werden soll.
Weitere Informationen unter:
europa.eu.int/grow thandjobs/index_de.htm
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