|
|
Susanne Kailitz
Ein Leuchtturm baut Brücken
Das Deutsche Polen-Institut
Die Begeisterung war Gesine Schwan ins Gesicht geschrieben: Ein
"Leuchtturm von größter politischer Bedeutung" sei es,
der "Schlaglichter" auf eine "terra incognita" werfe, rühmte
die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina das
Deutsche Polen-Institut (DPI). Die Forschungseinrichtung mit Sitz
in Darmstadt bemühe sich seit 25 Jahren, die polnische Kultur,
Geschichte und Politik in Deutschland zu vermitteln - und das, so
Gesine Schwan, habe ihr "einen Akzeptanzgrad verschafft, der ihm
eine herausragende Funktion gibt".
Zum Jubiläum gibt es nun eine Ausstellung "Das Deutsche
Polen-Institut - Ein Zentrum für Verständigung" im
Bundestag. Auf 22 Tafeln können sich Besucher und Mitarbeiter
des Bundestags im Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses noch bis
Mitte Juni über die Aktivitäten des DPI informieren. Auch
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse würdigte bei der
Ausstellungseröffnung am vergangenen Donnerstag die Verdienste
des Instituts. Es habe den Deutschen seit seiner Gründung
einen weiten Horizont eröffnet: "Einblicke in die polnische
Geschichte, in ihre Traumata, in Polens ständiges Ringen um
Freiheit und Selbstbestimmung, in daraus resultierende
Mentalitäten, aber auch in den polnischen Alltag, in das Leben
im Sozialismus". Weil es dem Deutschen Polen-Institut gelungen sei,
als "fachlich kompetenter Vermittler" frei und unabhängig von
Regierungen und Interessengemeinschaften zu agieren, genieße
es seit langem große Achtung "als Brückenbauer zwischen
unseren Ländern".
Ansprechpartner der Einrichtung, die von den Ländern Hessen
und Rheinland-Pfalz, der Kultusministerkonferenz und der Stadt
Darmstadt gefördert wird, sind vor allem so genannte
Funktionseliten und Multiplikatoren in Politik, Kultur, Verwaltung,
Medien und Wirtschaft. Bei ihnen soll das Interesse für Polen
geweckt und die Bereitschaft gefördert werden, sich für
ein stabiles deutsch-polnisches Netzwerk zu engagieren. Um dies zu
erreichen, fördert das DPI Forschungsprojekte, veranstaltet
Tagungen, gibt Buchreihen heraus - und konzentriert sich darauf,
innovative Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, um die
Bildungspolitik im deutsch-polnischen Bereich auf einen guten Weg
zu bringen. Damit schreibt es Geschichte: Gerade erst hat das DPI
den Startschuss für die Entwicklung des ersten Lehrwerks
"Polnisch als Fremdsprache" in der bundesdeutschen
Bildungsgeschichte gegeben.
Zurück zur
Übersicht
|