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Energiepass für Immobilien
begrüßt
Öffentliche Anhörung im
Verkehrsausschuss
Verkehr und Bauwesen. Unter bestimmten
Bedingungen sollen Jugendliche bereits mit 17 Jahren die
Möglichkeit haben, einen Führerschein zu machen. Einen
entsprechenden Gesetzentwurf der Koalitionsfraktionen zur
Änderung des Straßenverkehrsgesetzes (15/5315) hat der
Bundestag am 17. Juni beschlossen. Er orientierte sich dabei an
einer Empfehlung des Ausschusses für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen (15/5706), die dieser am 15. Juni bei
Stimmenenthaltung der FDP angenommen hatte.
Verkehr und Bauwesen. Experten
begrüßen die Absicht der Bundesregierung, mit einer
Änderung des Energieeinspargesetzes (15/5226) die Grundlage
für die Einführung von Energiepässen zu schaffen.
Darin sollen Angaben und Kennwerte über die Energieeffizienz
von Anlagen und Gebäuden enthalten sein. Dies wurde
während einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen am 15. Juni
deutlich.
Der Gesetzentwurf setzt eine Richtlinie der
Europäischen Union um. Strittig war unter den Experten
allerdings, ob die EU- Vorgaben in dem Gesetz eins zu eins
umgesetzt worden sind. Ebenfalls unterschiedlicher Auffassung war
man in der Frage, ob der Energieausweis sich am Bedarf oder am
Verbrauch orientieren solle. Ein Antrag der CDU/CSU Fraktion
(15/4506), der die Entwicklung unbürokratischer
Energieausweise fordert, wurde außerdem diskutiert.
Zu bürokratisch
Wolf Bodo Friers von Haus und Grund
Deutschland sieht den Gesetzentwurf als "über die EU-Vorgaben
hinausgehend" an. Er bilde daher die Grundlage für einen
Energieausweis, der wesentlich bürokratischer und weniger
praktikabel sei als ein richtlinienkonformer Ausweis. Eine
höhere Transparenz auf dem Immobilienmarkt, wie von der EU
gewünscht, werde damit nicht erreicht. Außerdem
müsse sichergestellt werden, dass der Energieausweis lediglich
der Information diene, keinesfalls aber Grundlage zivilrechtlicher
Ansprüche sein dürfe.
Auch nach Ansicht von Ronny Herholz vom
Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen ist mit
dem Entwurf die Eins-zu-eins-Umsetzung der EU-Vorgaben nicht
gewährleistet. Die Richtlinie setze den bedarfsorientierten
Pass dem verbrauchsorientierten gleich - das Gesetz regle dies
hingegen nicht.
Energisch abgelehnt wird die Schaffung eines
Ordnungswidrigkeitstatbestandes, da der Pass nur informativen
Charakter habe. Holger Krawinkel vom Bundesverband der
Verbraucherzentralen bezeichnete den Pass als wichtiges Instrument,
um Investitionen in den Wärmeschutz von Gebäuden zu
schaffen. Dazu müsse der Pass glaubwürdig sein und
dürfe nicht verwirren. Weniger entscheidend sei dabei, ob es
sich um einen Bedarfs- oder Verbrauchpass handle. Er forderte, dass
Gesetz schnell auf den Weg zu bringen. Dieter Kuhlenkamp vom
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes schloss sich dieser
Forderung an. Die Akteure stünden in den Startlöchern, um
die Pässe auszustellen.
Der Energiepass, so Siegfried Rehberg vom
Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, bringe
keineswegs den erhofften schnellen Schub für die deutsche
Bauwirtschaft. Dies liege unter anderem daran, dass die EU-Vorgaben
nicht konsequent umgesetzt würden. Er sei enttäuscht,
dass man viele gute Anregungen auch seines Verbandes nicht
aufgenommen habe. Franz Georg Rips vom Deutschen Mieterbund sieht
mit dem Gesetz eine langjährige Forderung nach mehr
Transparenz im Wohnungsmarkt umgesetzt. Mit einem
verbraucherfreundlichen Energiepass, der bundesweit und
bundeseinheitlich gelte, könnten Mieter und Eigentümer
den Energiebedarf und die daraus resultierenden Kosten
verschiedener Wohnungen miteinander vergleichen. Dies sei auch
angesichts der ständig steigenden Energiekosten eine deutliche
Besserstellung des Verbrauchers. Dem schloss sich Heinrich Hermann
Schulte vom Bundesverband Haus-, Energie- und Umwelttechnik an. Er
forderte die Einführung eines bedarfsorientierten
Energiepasses. Nur auf Basis eines solchen Passes könnten
objektiv richtige und zielführende
Modernisierungsmaßnahmen empfohlen werden. Ohne die
Bedarfsorientierung, so Schulte, verpuffe dieses wichtige
Instrument.
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