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wol
Informationen noch schneller austauschen
Europol-Chef Ratzel im Ausschuss
Europa. Der neue Europol-Direktor Max-Peter
Ratzel will den Aufwand beim Informationsaustausch und der
Abstimmung der Zuständigkeiten bei der Zusammenarbeit mit
EU-Behörden sowie den nationalen Polizeibehörden
verringen. Das sei eines seiner wesentliche Ziele, erklärte
Ratzel am 15. Juni im Europaausschuss.
In seinem ersten Fachgespräch mit dem
Ausschuss seit seinem Dienstantritt bei Europol im April hat Ratzel
den Ausschussmitgliedern eine erste Einschätzung zur
Weiterentwicklung der europäischen Polizeibehörde und zur
Neuausrichtung der Europol-Strategie in der Verhütung und
Bekämpfung der nationalen Kriminalität
vorgestellt.
Es gehe darum, horizontale Abstimmungswege
konzeptionell zu entwickeln und die derzeitige vertikale
Kommunikation über die jeweiligen Innen- und Justizministerien
durch horizontale Strukturen zu ergänzen und zu verbessern.
Ratzel betonte die operativen Vorteile einer intensiveren
Zusammenarbeit zwischen Europol und nationalen Behörden bei
der Erstellung und dem Abgleich statistischer Kriminaldateien, bei
der Ressourcensteuerung von Europol oder nationalen Polizeien, bei
der Fokussierung auf operative Ziele und für eine realistische
Einschätzung der Bedrohung durch die organisierte
Kriminalität innerhalb und außerhalb der
EU-Grenzen.
Auf Fragen der Abgeordneten sagte der
Europol-Direktor, die Inanspruchnahme von Europol bei der
Informationsübermittlung zwischen den Behörden der
Mitgliedstaaten und Europol habe mit der EU-Erweiterung am 1. Mai
2004 einen Schub und neue Impulse bekommen. Als Beispiel für
die erfolgreiche operative Unterstützung der nationalen
Behörden durch Europol nannte Ratzel die Fähigkeit seiner
Behörde, statistische Daten und Erkenntnisse über
Straftaten und Straftäter zu verbinden. Damit sei es in
Zusammenarbeit mit nationalen Polizeibehörden unter anderem
gelungen, die Lieferung einer großen Menge Rauschgift von
Spanien bis Großbritannien kontrolliert zu begleiten und damit
den Zugriff auf Lieferanten, Transport und Empfänger zu
erreichen. Erst vor wenigen Tagen sei es auf ähnliche Weise
gelungen, gegen Herstellung, Vertrieb und Empfänger von
Kinderpornografie durch massive Einsätze wirkungsvoll
vorzugehen.
Durch Entsendung und Austausch kompetenter
Kollegen könne das Europol-Angebot zur Unterstützung
durch bei Ermittlungsverfahren der Mitgliedstaaten bei der
grenzüberschreitenden Kriminalität in den Bereichen
Schleuser, Drogen, Pornografie, Geldwäsche und -fälschung
besser genutzt werden. Mit den erworbenen Kenntnissen gegenseitiger
Möglichkeiten und Strukturen sei eine Vereinheitlichung und
Erweiterung der Datenlage und eine effizientere Zusammenarbeit zu
erreichen, ohne dass dabei die geltende Trennung zwischen
operativer Unterstützung und der exekutiven Kompetenz der
nationalen Behörden angetastet werde.
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