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Das Parlament
Nr. 43 / 24.10.2005

 
Bundeszentrale für politische Bildung
 

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Annette Sach

Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert

Kurz notiert

Präsidiert Norbert Lammert bei Bundestagssitzungen, findet sich im stenographischen Protokoll auffallend oft in Klammern die Bemerkung "Heiterkeit". Für den gebürtigen Bochumer sind "Ernsthaftigkeit und Fröhlichkeit keine Gegensätze". Bereits seit 2002 war er für die CDU/CSU-Fraktion als Vizepräsident tätig und machte sich mit seiner gewissenhaften, aber gleichzeitig humorvollen Amtsführung einen Namen. Am 18. Oktober wurde er mit 93 Prozent der Stimmen an die Spitze des Deutschen Bundestages gewählt – das zweitbeste Ergebnis seit der Wahl von Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU).

Das mediale Rampenlicht, vor allem das politischer Talkshows, hat der 56-Jährige bisher eher gemieden. Statt aufzufallen, war es ihm wichtig, politisch zu gestalten und im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Berührungsängste mit politisch Andersdenkenden hatte er nie. Nach Abitur und Wehrdienst studierte er an der Ruhr-Universität Bochum sowie in Oxford Politikwissenschaft, Soziologie, Neuere Geschichte und Sozialökonomie. Politisch hatte er sich schon zu Schulzeiten bei der Jungen Union engagiert, trat später der CDU bei. 1972 promovierte er im Fach Sozialwissenschaften. Nach einer  politischen Karriere auf kommunaler und regionaler Ebene, schaffte er 1980 den Sprung in den Bundestag.

Von 1983 bis 1989 lernte er als stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung die Finessen des Parlamentsbetriebs kennen. Als parlamentarischer Staatssekretär war er in den 90er-Jahren in verschiedenen Bundesministerien tätig: im Ministerium für Bildung und Wissenschaft (1989 bis 1994), im Wirtschaftsministerium (1994 bis 1997) und im Verkehrsministerium (1997 bis 1998).

 Seine besondere Liebe gilt der Kulturpolitik – in ganz verschiedenen Bereichen: Zum Thema Kulturföderalismus äußert er sich auf seiner Homepage genauso wie über den Humor von Harald Schmidt. Die designierte Kanzlerin Angela Merkel berief den Chef der CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im Wahlkampf 2005 als Kulturexperten in ihr Kompetenzteam. Doch statt auf der Regierungsseite Platz zu nehmen, wacht Norbert Lammert jetzt im Deutschen Bundestag über die Einhaltung parlamentarischer Regeln. Im ?Fairplay“ hat der Vater von vier Kindern  langjährige Erfahrung: Als Mitglied der Fußballmannschaft des "FC-Bundestag".

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