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Annette Sach
Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert
Kurz notiert
Präsidiert Norbert Lammert bei Bundestagssitzungen, findet
sich im stenographischen Protokoll auffallend oft in Klammern die
Bemerkung "Heiterkeit". Für den gebürtigen Bochumer sind
"Ernsthaftigkeit und Fröhlichkeit keine Gegensätze".
Bereits seit 2002 war er für die CDU/CSU-Fraktion als
Vizepräsident tätig und machte sich mit seiner
gewissenhaften, aber gleichzeitig humorvollen Amtsführung
einen Namen. Am 18. Oktober wurde er mit 93 Prozent der Stimmen an
die Spitze des Deutschen Bundestages gewählt – das
zweitbeste Ergebnis seit der Wahl von Bundestagspräsident
Hermann Ehlers (CDU).
Das mediale Rampenlicht, vor allem das politischer Talkshows,
hat der 56-Jährige bisher eher gemieden. Statt aufzufallen,
war es ihm wichtig, politisch zu gestalten und im Hintergrund die
Fäden zu ziehen. Berührungsängste mit politisch
Andersdenkenden hatte er nie. Nach Abitur und Wehrdienst studierte
er an der Ruhr-Universität Bochum sowie in Oxford
Politikwissenschaft, Soziologie, Neuere Geschichte und
Sozialökonomie. Politisch hatte er sich schon zu Schulzeiten
bei der Jungen Union engagiert, trat später der CDU bei. 1972
promovierte er im Fach Sozialwissenschaften. Nach einer
politischen Karriere auf kommunaler und regionaler Ebene, schaffte
er 1980 den Sprung in den Bundestag.
Von 1983 bis 1989 lernte er als stellvertretender Vorsitzender
des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und
Geschäftsordnung die Finessen des Parlamentsbetriebs kennen.
Als parlamentarischer Staatssekretär war er in den 90er-Jahren
in verschiedenen Bundesministerien tätig: im Ministerium
für Bildung und Wissenschaft (1989 bis 1994), im
Wirtschaftsministerium (1994 bis 1997) und im Verkehrsministerium
(1997 bis 1998).
Seine besondere Liebe gilt der Kulturpolitik – in
ganz verschiedenen Bereichen: Zum Thema Kulturföderalismus
äußert er sich auf seiner Homepage genauso wie über
den Humor von Harald Schmidt. Die designierte Kanzlerin Angela
Merkel berief den Chef der CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen im
Wahlkampf 2005 als Kulturexperten in ihr Kompetenzteam. Doch statt
auf der Regierungsseite Platz zu nehmen, wacht Norbert Lammert
jetzt im Deutschen Bundestag über die Einhaltung
parlamentarischer Regeln. Im ?Fairplay“ hat der Vater von
vier Kindern langjährige Erfahrung: Als Mitglied der
Fußballmannschaft des "FC-Bundestag".
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