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Wortlaut der Reden, die zu Protokoll gegeben wurden

Doris Odendahl, SPD Dr. Rolf Olderog, CDU/CSU >>

Ich stimme heute für Bonn, weil ich meine, daß es für eine Hauptstadt nicht entscheidend ist, ob Regierung und Parlament dort angesiedelt sind. Im Gegenteil, ich meine, daß die Verlegung von Regierung und Parlament nach Berlin den Menschen in Berlin überhaupt nichts nützt. Sie haben über 40 Jahre lang unter der Teilung am meisten gelitten und haben mit ihrem Inseldasein viele Opfer gebracht. Sie haben heute ein Recht darauf, endlich eine Infrastruktur, also einen Lebensraum zu erhalten, um die Folgen dieses Inseldaseins, dieser Teilung, durch ein Zusammenwachsen mit dem eigenen Umland zu überwinden. Sie brauchen Wohnraum, den sie bezahlen können, Arbeitsplätze und Verkehrsverbindungen, die sich bisher nicht realisieren ließen.

Wenn sich alle dafür notwendigen Kräfte nur darauf konzentrieren, den Parlaments- und Regierungssitz zu errichten, bleiben diese für die Menschen existentiellen Aufgaben auf der Strecke. Hierauf müssen sich unsere Kräfte konzentrieren, unsere Kreativität und auch unsere finanziellen Anstrengungen. Nur so ist Berlin für die Menschen, die dort leben und in Zukunft leben wollen, eine lebenswerte Stadt. Mit Symbolik läßt sich dafür nichts erreichen. Es ist immer von Nachteil gewesen, wenn in der Politik notwendiges Handeln durch Symbolik ersetzt wurde.

Dr. Rolf Olderog, CDU/CSU >>
Quelle: http://www.bundestag.de/bau_kunst/berlin/debatte/bdr_167
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