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44/1999
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IMAGE DER TOURISTISCHEN BERUFE VERBESSERN

Bonn: (hib) to- Die gesellschaftliche Bedeutung der Dienstleistungsberufe muß nach Meinung der SPD-Fraktion aufgewertet werden. Dies müßte auch mit einer besseren Bezahlung verbunden sein, so das Fazit der Sozialdemokraten am Ende einer öffentlichen Anhörung des Tourismusausschusses zum Thema "Tourismus und Arbeitsmarkt" am Montag nachmittag während der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Zuvor hatte der Dresdener Tourismusforscher Professor Walter Freyer erklärt, erforderlich sei eine "Dienstleistungs- und Qualitätsoffensive" für die touristischen Berufe. Die Aus- und Weiterbildung müsse professioneller gestaltet werden. Freyer empfahl, akademische Tourismusberufe zu integrieren. Die Anerkennung der Tourismusberufe müsse sich im Laufe der Zeit erhöhen. Beispielsweise fehle für das Berufsbild "Reiseverkehrskaufmann/-kauffrau" so etwas wie eine Meisterprüfung. Auf das Imageproblem touristischer Berufe wies auch Dr. Manfred Leve von der Bundesanstalt für Arbeit hin. Sie litten unter geringer Beschäftigungssicherheit und ungünstigen Arbeitszeiten. Für viele Berufe in der Tourismusbranche gebe es keine formalisierte Ausbildung. Die Hochschulausbildung ist nach Auffassung Leves oft nicht so marktgerecht wie die Tourismuswirtschaft sich das wünsche. Die Hochschulabsolventen drängten immer mehr in das mittlere Management und träfen dort auf jene, die den Aufstieg aus dem dualen System der Berufsausbildung heraus suchen. Reiner Wittorf von der Gewerkschaft Nahrung Gaststätten Genuß (NGG) forderte, die neuen Ausbildungsberufe im Gastgewerbe sollten in der Öffentlichkeit bekannter gemacht werden. Die Industrie- und Handelskammern unternähmen zu wenig, um die Prüfer bei den Ausbildungsgängen zu qualifizieren. Der NGG liege mehr an der Qualität als an der Quantität der Ausbildungsplätze im Gastgewerbe. In den neuen Ländern hat sich nach den Worten Wittorfs ein "gnadenloser Wettbewerb" unter den Beherbergungsbetrieben entwickelt. Die Arbeitsbedingungen stünden bei Auslastungsquoten von unter 30 Prozent unter starkem Druck. Selbst niedrige Tarife wie 9,80 DM Stundenlohn würden in Ostdeutschland zum Teil nicht mehr eingehalten. Ein entscheidender Punkt im Gastgewerbe sei auch die Qualifikation der Arbeitgeber. Bis zu 30 Prozent der Auszubildenden in dieser Branche würden ihre Lehrzeit abbrechen, so Wittorf. Der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Dr. Erich Kaub, sieht in den ungelernten Arbeitskräften ein großes Potential, während man Probleme habe, Fachkräfte zu finden. Die Service-

qualität im Gastgewerbe muß nach den Worten Kaubs gesteigert werden. Mit den Rahmenbedingungen für die Branche zeigte sich der BTW-Präsident aufgrund der jüngsten Gesetze zur Ökobesteuerung und zu den 630-DM-Jobs nicht zufrieden.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9904402
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