Mit einer Zunahme "externer Ratings" wird nicht gerechnet
Berlin: (hib/VOM) In Deutschland ist in absehbarer Zeit nicht mit einer deutlich wachsenden Nachfrage nach der Dienstleistung "externes Rating" zu rechnen. Diese Auffassung vertritt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 15/1860) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (1571759) zur Regulierung von Rating-Agenturen. Diese bewerten Unternehmen und Staaten hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit und sind eine wesentliche Grundlage für die Kapitalmarktteilnehmer bei deren Investitionsentscheidungen, wie die Abgeordneten in ihrer Anfrage geschrieben hatten. Die Regierung hält die Chancen für die Etablierung einer sich am Markt selbsttragenden "deutschen" Rating-Agentur für gering. In den vergangenen Jahren sei mehrmals versucht worden, eine solche Agentur zu gründen. Die meisten Vorhaben seien jedoch über das Planungsstadium nicht hinausgekommen. Die Euro Rating AG, 1999 mit Unterstützung der Deutschen Ausgleichsbank gegründet, habe 2002 ihre Geschäftstätigkeit wieder eingestellt. Mit weitem Abstand bedeutendster Markt für Ratings und seine Entwicklung sei der US-Markt, heißt es weiter.
Die Frage einer möglichen Regulierung von Rating-Agenturen wird laut Regierung von den Verbänden uneinheitlich beurteilt. Die Hälfte lehne eine Regulierung ab, weil dadurch höhere Kosten und weitere Markteintrittsbarrieren entstünden und die gewünschte Intensivierung des Wettbewerbs behindert würde. Die andere Hälfte würde eine Regulierung unterstützen, allerdings nur auf internationaler Ebene. Nationale Regelungen würden zu Nachteilen deutscher Unternehmen auf den internationalen Kapitalmärkten führen und ließen sich auch nicht durchsetzen, so die Regierung.