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251/2004
Stand: 21.10.2004
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Agrartechnologien verstärkt in Entwicklungsländer transferieren

Verbraucherschutz/Antrag

Berlin: (hib/SAS) Um für eine wachsende Weltbevölkerung ausreichend Nahrungsmittel sicherzustellen, sollte nach Meinung der CDU/CSU-Fraktion agrartechnologisches Wissen verstärkt genutzt werden. Entsprechende Technologien sollten bei der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern transferiert werden. Dies fordert die Unionsfraktion in einem Antrag zur Welternährungssituation ( 15/3940). Im Weiteren vertritt sie die Ansicht, dass die Biotechnologie einen Beitrag für eine gesicherte Welternähungssituation leisten könne, wenn man sich künftig bei der Forschung und Entwicklung entsprechende Optionen offenhalte. Auch dürften Entwicklungsländer nicht vom technologischen Fortschritt ausgeschlossen werden. Der Mangel an privater Agrarforschung in den Entwicklungsländern soll nach Meinung der Abgeordneten durch anwendungsorientierte öffentliche Agrarforschung ausgeglichen werden. Ferner soll sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass von der fortschreitenden Liberalisierung der Weltagrarmärkte vor allem arme Entwicklungsländer profitieren, ohne dass dabei das europäische Modell der nachhaltigen Landwirtschaft mit seinen hohen Tier-, Umwelt- und Verbraucherstandards gefährdet wird.

Wie es in dem Antrag weiter heißt, sind derzeit weltweit etwa 815 Millionen Menschen unterernährt, davon 180 Millionen Kinder. Weitere 1,5 Milliarden Menschen seien vom so genannten versteckten Hunger, also der Unterernährung mit bestimmten Nährstoffen, betroffen. An den Folgen von Hunger stürben zumeist Kinder unter fünf Jahren. Am meisten davon betroffen sind nach Angaben der Fraktion Länder wie Indien, Bangladesch, Pakistan, Nepal und Sri Lanka sowie Afrika südlich der Sahara. Dort lebten rund 70 Prozent der Armen auf dem Land. Obwohl sich die Nahrungsmittelerzeugung in den vergangenen 40 Jahren mehr als verdoppelt habe, müsse sie sich zunehmend den Problemen durch Übernutzung oder Überbauung von landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie Erosion, Versalzung und Wüstenbildung stellen. Die Union schlussfolgert, dass bei wachsender Weltbevölkerung und Nachfrage nach Lebensmitteln die verfügbare Fläche je Einwohner rasant zurückgeht. Während im Jahre 1950 weltweit etwa ein halber Hektar Ackerland pro Kopf zur Verfügung gestanden hätten, seien dies im Jahre 2000 lediglich 0,27 Hektar gewesen. Die Fraktion bezieht sich auf Schätzungen der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), denen zufolge die landwirtschaftlichen Nutzflächen nur begrenzt ausgedehnt werden können. Nach Meinung der FAO muss deshalb die erforderliche Mehrproduktion zu 80 Prozent aus höheren Flächenerträgen kommen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_251/04
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