hib-Meldung
135/2005
Stand: 12.05.2005
"Bürger Israels sollen in sicheren Grenzen frei von Angst leben können"
15/5464) aus Anlass der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen beiden Ländern vor 40 Jahren. Der
Bundestag müsse es als eine besondere Verpflichtung
Deutschlands ansehen, sich aktiv für die Überwindung des
Nahost-Konflikts einzusetzen und aktiv die Wiederbelebung des
Friedensprozesses zu unterstützten. Ziel sei es, die Existenz
zweier souveräner, lebensfähiger und demokratischer
Staaten, Israel und Palästina, verbunden in gemeinsamer
Sicherheit und garantiert durch die internationale Gemeinschaft.
Regierungskoalition und Oppositionsfraktionen würdigen "mit
großer Dankbarkeit" die Bereitschaft Israels, Brücken
über den vom nationalsozialistischen Deutschland aufgerissenen
Abgrund zu schlagen. Dass sich die deutsch-israelischen Beziehungen
60 Jahre nach der Shoah und dem Ende des Zweiten Weltkrieges
"freundschaftlich und eng" gestalten, sei keineswegs
selbstverständlich. Der Völkermord an sechs Millionen
europäischen Juden stelle sich in der Geschichte ein
einzigartiges Verbrechen dar. Die vier Fraktionen weisen darauf
hin, die von Deutschland erbrachten materiellen Leistungen "konnten
und können jedoch nie angemessen für das Unrecht
entschädigen, das an dem jüdischen Volk begangen wurde".
Der Bundestage solle feststellen, dass die deutsch-israelischen
Beziehungen immer einen besonderen Charakter haben würden.
Aufgrund der historischen-moralischen Verantwortung Deutschlands
für die Shoah werde das Existenzrecht Israels immer
"unverrückbare Grundposition" deutscher Politik bleiben. Die
Tatsache, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Juden im Deutschland
geblieben seien und jüdisches Leben neu entwickelt
hätten, verdiene Hochachtung, so die Fraktionen. Das Parlament
solle es begrüßen, dass sich den vergangenen Jahren eine
Vielzahl von lebendigen jüdischen Gemeinden in Deutschland
gebildet hat. Auf der anderen Seite seien Antisemitismus und
Fremdenfeindlichkeit jedoch noch keineswegs überwunden.
Parteien mit rechtsextremem Gedankengut sowie die fremdenfeindliche
Einstellung in Teilen der Bevölkerung stellten
Herausforderungen dar, zu denen neue, wie die Auseinandersetzung
mit Islamisten, die sich explizit zum Antisemitismus bekennen
würden, hinzuträten. Niemals werde man dulden, so alle
vier Fraktionen, dass für Juden und ihre Einrichtungen ein
erhebliches Gefahrenrisiko bestehe, dass Synagogen beschmiert oder
Friedhöfe geschändet würden. Antisemitismus und
Fremdenfeindlichkeit müsse mit aller Entschlossenheit und mit
allen Mitteln des demokratischen Rechtsstaates entgegengetreten
werden. Dem Ziel, das Zusammenwachsen der Zivilgesellschaften zu
fördern, dienten in besonderem Maße die
deutsch-israelischen Jugendbegegnungsprogramme, so die vier
Fraktionen. Nicht zuletzt über die im Jahr 2000 vereinbarte
Errichtung von Koordinierungsbüros für den
deutsch-israelischen Jugendaustausch sei es gelungen, das Interesse
junger Menschen an dem jeweils anderen Land zu wecken, Vorurteile
abzubauen und Freundschaften zu stiften. Der Bundestag solle den
Austausch weiter fördern und ausbauen, so die
übereinstimmende Forderung von SPD, CDU/CSU, Bündnis
90/Die Grünen und FDP.
Berlin: (hib/BOB) Der Bundestag soll bekräftigen, dass das
Recht der Bürger Israels in sicheren Grenzen frei von Angst,
Terror und Gewalt leben zu können, für Deutschland
"elementarer Bestandteil" der Solidarität und Freundschaft mit
Israel ist. Das bekräftigten alle vier Fraktionen in einem
Antrag (
Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2005/2005_135/02