hib-Meldung
256/2005
Stand: 22.12.2005
Über Munitionsaltlasten in der Ostsee berichten
16/286). Nach Unterlagen des
Munitionsbergungsdienstes Mecklenburg-Vorpommern hätten
über 600 Tonnen Sprengbomben und etwa 110 Tonnen Brandbomben
bei der Bombardierung der Heeresversuchsanstalt für
Raketenforschung in Peenemünde im Zweiten Weltkrieg ihr Ziel
verfehlt und seien in Küstennähe in die Ostsee gefallen.
Berechnungen des Munitionsbergungsdienstes hätten ergeben,
dass sich rund 60 Tonnen weißer Phosphor in dieser
Bombenfracht befunden haben. Dieser Stoff werde nicht
natürlich abgebaut und sei auch noch nach Jahrzehnten
vollständig vorhanden. Der Schwerpunkt für Unfälle
mit Phosphor liege an den Stränden im nordöstlichen
Bereich von Usedom, wo phosphorhaltige Brandmittel
regelmäßig angeschwemmt und mit Bernstein verwechselt
würden, was zu schweren Verbrennungen führen könne.
Die Regierung soll sagen, wie viele Unfälle oder
Zwischenfälle in der deutschen Ostsee in den letzten beiden
Jahrzehnten verursacht worden sind und welche Möglichkeiten
die Regierung sieht, deutsche Fischereischiffe vorsorglich mit
Bojen auszustatten, mit denen Munitionsfunde gekennzeichnet werden
können, um sie später wieder aufzufinden. Die
Abgeordneten wollen ebenso wissen, ob die Regierung die Fläche
in den Seekarten als Munitionsverdachtsfläche registrieren
lassen will und wie Besucher der Strände über die
Gefährdungen durch weißen Phosphor informiert werden
können. Schließlich wird gefragt, welchen Anteil die
Munitionsaltlasten an der gesamten Schadstoffbelastung der Ostsee
haben.
Berlin: (hib/VOM) Munitionsaltlasten in der Ostsee interessieren
die FDP-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (
Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2005/2005_256/16