Pressemitteilung
Stand: 16.07.2004
Bundestagspräsident Thierse zum 60. Jahrestag des 20. Juli 1944:
Am 20. Juli jährt sich zum 60. Mal das gescheiterte
Attentat auf Hitler, für das die Männer um Graf
Stauffenberg und Julius Leber mit dem Leben bezahlen mussten. Wir
ehren sie, die für ihre tapfere und aufrechte Haltung und
Entscheidung von den Nazis ermordet wurden, als Helden des
Widerstandes gegen die menschenverachtende Diktatur.
Ihr Beispiel steht für viele, die – in hoffnungsloser Minderheit – danach strebten, der Diktatur, dem Rassismus und dem Krieg ein Ende zu machen. Die "Weiße Rose" der Geschwister Scholl und die Kölner "Edelweißpiraten", der "Kreisauer Kreis", aus dem einige sich Graf Stauffenberg anschlossen, und das "Nationalkomitee Freies Deutschland", der "Bund deutscher Offiziere" ebenso wie Deserteure; Georg Elser, die "Rote Kapelle"; Kardinal von Galen und Dietrich Bonhoeffer, die Aufständischen im Warschauer Ghetto und diejenigen, die Hitler aus dem Exil bekämpften. Männer und Frauen, die Widerstand leisteten, kamen aus allen Schichten, aus allen weltanschaulichen Gruppierungen, allen Altersgruppen. Auch viele immer noch nicht prominente Heldinnen und Helden des Alltags, die Juden und andere von den Nazis Verfolgte schützten und versteckten, haben dafür mit Zuchthaus, KZ und dem eigenen Leben bezahlt.
Die Männer des 20. Juli haben das Schlimmste verhüten wollen, als die meisten NS-Verbrechen schon geschehen und viele Opfer des Krieges schon zu beklagen waren. Diese Tragik ihrer Gewissensentscheidung führt zur wohl wichtigsten Lehre, die sie allen folgenden Generationen hinterlassen haben: Wehret den Anfängen! Diktatoren müssen auf Widerstand stoßen, bevor sie die Macht ergreifen können; die Demokratie muss verteidigt werden, bevor ihre Feinde sie zerstören.
Nicht zuletzt für diese Mahnung müssen wir den Helden des 20. Juli 1944 dankbar sein und bleiben, uns ihrer erinnern und ihrer gedenken.
Ihr Beispiel steht für viele, die – in hoffnungsloser Minderheit – danach strebten, der Diktatur, dem Rassismus und dem Krieg ein Ende zu machen. Die "Weiße Rose" der Geschwister Scholl und die Kölner "Edelweißpiraten", der "Kreisauer Kreis", aus dem einige sich Graf Stauffenberg anschlossen, und das "Nationalkomitee Freies Deutschland", der "Bund deutscher Offiziere" ebenso wie Deserteure; Georg Elser, die "Rote Kapelle"; Kardinal von Galen und Dietrich Bonhoeffer, die Aufständischen im Warschauer Ghetto und diejenigen, die Hitler aus dem Exil bekämpften. Männer und Frauen, die Widerstand leisteten, kamen aus allen Schichten, aus allen weltanschaulichen Gruppierungen, allen Altersgruppen. Auch viele immer noch nicht prominente Heldinnen und Helden des Alltags, die Juden und andere von den Nazis Verfolgte schützten und versteckten, haben dafür mit Zuchthaus, KZ und dem eigenen Leben bezahlt.
Die Männer des 20. Juli haben das Schlimmste verhüten wollen, als die meisten NS-Verbrechen schon geschehen und viele Opfer des Krieges schon zu beklagen waren. Diese Tragik ihrer Gewissensentscheidung führt zur wohl wichtigsten Lehre, die sie allen folgenden Generationen hinterlassen haben: Wehret den Anfängen! Diktatoren müssen auf Widerstand stoßen, bevor sie die Macht ergreifen können; die Demokratie muss verteidigt werden, bevor ihre Feinde sie zerstören.
Nicht zuletzt für diese Mahnung müssen wir den Helden des 20. Juli 1944 dankbar sein und bleiben, uns ihrer erinnern und ihrer gedenken.
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Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/presse/2004/pz_0407161