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90.000 Sportvereine mit 27 Millionen Mitgliedern und vier Millionen ehrenamtlichen Helfern beweisen jeden Tag, dass die Menschen in diesem Land erkannt haben, was gut für sie ist. Der Bundestag will sie dabei unterstützen und hat deshalb erneut einen eigenen Sportausschuss ins Leben gerufen. Und der kümmert sich um die beiden Seiten dieser „goldenen Medaille“: den Spitzen- und den Breitensport. Seine Tagesordnung umfasst daher Weltmeisterliches und Alltägliches.
Wenn es um die Fitness des Volkes geht, sollten auch die Volksvertreter beizeiten nachweisen, dass sie nicht nur am grünen Tisch kompetent sind, sondern sich auch auf dem grünen Rasen nicht zu verstecken brauchen. Für die Mitglieder des Sportausschusses gehört es daher dazu, alle paar Jahre gemeinsam das Sportabzeichen zu machen und auf diese Weise mit gutem Vorbild voranzugehen. Auch viele andere Abgeordnete wissen als Freizeitsportler bestens Bescheid. Über die Fraktionsgrenzen hinaus übt sich etwa die Fußballmannschaft des Parlamentes in gutem Mannschaftsspiel.
Doch auch in dieser Wahlperiode geht es ihnen nicht nur um ihre persönliche Bewegung, die Mitglieder des Sportausschusses wollen im Interesse der Millionen Sportler auch in deren Umfeld einiges bewegen, allen voran im Vereinsrecht, das deutlich entschlackt und entbürokratisiert werden soll, damit den Ehrenamtlichen ihre Arbeit deutlich leichter gemacht wird. Natürlich beschäftigen den Sportausschuss auch die vielen attraktiven Sportevents allerersten Ranges, auf die sich Deutschland freuen kann – von der Fußball-Weltmeisterschaft zu Beginn der Wahlperiode bis hin zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft zum Ende der Wahlperiode.
Der Sportausschuss hat sich vorgenommen, auch beim Thema Doping weiterzukommen, und richtet sich hier auf kontroverse Diskussionen ein. Er sieht die Politik auf diesem Feld besonders gefordert, weil der Sport die Dopingproblematik wahrscheinlich nicht allein bewältigen kann.
Einigkeit besteht darüber, das Sportstättenbauprogramm „Goldener Plan Ost“ weiterzuführen. Da aber auch im Westen hoher Investitionsbedarf besteht, wird es darum gehen, einen innovativen, übergreifenden Lösungsansatz zu entwickeln. Die neuen Strukturen im Sport (Fusion von Deutschem Sportbund und Nationalem Olympischen Komitee zu einer Dachorganisation) werden die Sportpolitiker genauso begleiten wie diverse Förderprogramme, etwa für den Spitzensport.
Menschen, denen es wegen unterschiedlichster Behinderung schwer fällt, einen Sport auszuüben, sollen vom Ausschuss besonders unterstützt werden. Für den Behindertensport in Deutschland könne noch deutlich mehr getan werden, meint der Ausschuss und will dafür nicht nur unter den Kolleginnen und Kollegen, sondern auch in der Wirtschaft werben. Ein anderes Dauerthema im Ausschuss ist die sportliche Betätigung außerhalb von Hallen und Plätzen, also die Kombination aus Natur und Sport, die möglichst nicht zur Konkurrenz werden soll.
Weitere wichtige Fragen: Wie geht es weiter beim Handel mit Übertragungsrechten für Sportveranstaltungen im Fernsehen? Welche Auswirkungen hat die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zum Wettmonopol auf die Finanzierung des Breitensports aus Glücksspielmitteln? Und wie sieht die Besteuerung von Sportgroßveranstaltungen in Deutschland im Vergleich mit der Situation in anderen Ländern aus? Schließlich befinden sich hier die deutschen Sportund Veranstaltungsstätten in einem Wettbewerb mit vielen anderen Ländern, und hier muss die Politik darauf achten, dass auch die Rahmenbedingungen stimmen. Und zwar sowohl für den Spitzen- als auch für den Breitensport.
Erschienen am 7. März 2006« Vorheriger Artikel Nächster Artikel »
E-Mail:
peter.danckert@bundestag.de
Der Ausschuss hat 16 Mitglieder, CDU/CSU: 6, SPD: 6, FDP: 2, Die Linke.: 1, Bündnis 90/Die Grünen: 1.
„Für uns ist Sport nicht nur die
schönste Nebensache der Welt. Er ist vor allem wichtig
für die soziale Integration, für die Gesundheit, die
Bildung, das gemeinschaftliche Engagement und das demokratische
Verhalten. Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, Sport noch
stärker in den Blickpunkt der öffentlichen Diskussion zu
rücken. Wir hoffen, dass der Sport bald auch ins Grundgesetz
Einzug hält.“
Peter Wilhelm Danckert (SPD)