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Juli 02/1998
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Rat für nachhaltige Entwicklung angeregt

(um) Die Enquete-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt, Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltigen zukunftverträglichen Entwicklung" hat den inflationär benutzten Begriff der nachhaltigen Entwicklung mit ihrer Arbeit "endlich einmal vom Niveau der Sprechblase" heruntergeholt, so die Vorsitzende der Kommission, Marion Caspers-Merk (SPD). Nun, nachdem die Arbeit des Gremiums mit der Vorlage des Abschlußberichtes beendet sei, solle ein Rat für nachhaltige, zukunftsverträgliche Entwicklung gebildet werden, damit die Vernetzung von Ökologie, Ökonomie und Sozialem zu einer Aufgabe von nationaler, ressortübergreifender und gesamtgesellschaftlicher Bedeutung wird.
Darüber hinaus habe die Kommission Vorschläge zum Schutz des Bodens vor weiterer Versauerung erarbeitet, um "dieses sträflich vernachlässigte Thema endlich einen wichtigen Platz in der Nachhaltigkeitsdebatte" zukommen zu lassen. Zum Beispielfeld Bauen und Wohnen seien Anregungen erarbeitet worden, die sich mit der Nutzung des Baubestandes, der Reduzierung des Flächenverbrauchs und der Energieeinsparung befassen.
Mit der Analyse des Bereichs Informations- Kommunikationstechniken habe man laut Caspers-Merk Pionierarbeit geleistet. Die Kommission habe aufgezeigt, daß es sowohl in der Herstellung als auch beim Gebrauch und der Entsorgung notwendig und möglich sei, bei Computern und anderen elektronischen Geräten Kriterien der Umweltverträglichkeit durchzusetzen.
Die Enquete-Kommission hat ihren mehr als 400 Seiten starken Abschlußbericht am 26. Juni an die Präsidentin des Bundestages, Rita Süssmuth, übergeben. Seit 1995 befragte sie in 67 Sitzungen und zehn öffentlichen Anhörungen insgesamt fast 100 Sachverständige. Dazu kommen noch die Teilnehmer interner Anhörungen und Fachgespräche. Außerdem ließ sie zwölf Studien erstellen, die als Verlagspublikationen der Öffentlichkeit zugänglich sein werden. Bei der Vergabe der Studien hat sich die Kommission mit den Bundesressorts abgestimmt, um Doppelarbeit zu vermeiden und dem eigenen Anspruch des sparsamen Umgangs mit Ressourcen gerecht zu werden. Die Kommission war auf Antrag aller Fraktionen ins Leben gerufen worden.
Nach den Worten von Marion Caspers-Merk wurde in der Enquete-Kommission inhaltlich zu 85 Prozent Übereinstimmung erzielt: "Sondervoten sind damit bei uns eher die Ausnahme als die Regel."
Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9802/9802077c
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