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Februar 01/1999
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Wissenschaftlichen Instituten fehlt es an Geld und Personal

(sp) Obwohl die Arbeit der Institute als wohlkoordiniert bezeichnet werden kann und sowohl Doppelforschung als auch Doppelfinanzierung praktisch ausgeschlossen sind, fehlt es im Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp, Köln), dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT, Leipzig) und dem Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES, Berlin) an Finanzmitteln und an Personal.

Wie die Vertreter dieser Einrichtungen am 20. Januar im Sportausschuß weiter darlegten, liegt das Durchschnittsalter ihrer Mitarbeiter bei knapp 50 Jahren, was unter anderem an der kaum vorhandenen Fluktuation liege. Jüngere Mitarbeiter könnten aber aus Geldmangel nicht eingestellt werden.

Auf Nachfrage der Abgeordneten betonten jedoch alle Institutsvertreter, daß sich ihre Arbeit im internationalen Vergleich dennoch durchaus sehen lassen könne. Das Know-how sei da, bei der Ausstattung hapere es jedoch. Zu der Frage, inwieweit die von den Instituten entwickelten Materialien und Techniken und deren Forschungsergebnisse auch für den Breitensport nutzbar gemacht werden könnten, erklärten die Experten, die Arbeit des IAT und des FES seien lediglich auf den Spitzensport ausgerichtet und auch nur dafür verwendbar. Letztendlich würden die Produkte zum "höheren Ruhme" der Athletinnen und Athleten gemacht. Eine Verwertbarkeit für andere Dinge sei nicht gegeben.

Im übrigen müsse festgehalten werden, daß es bei der Arbeit der Institute um die Maximierung der Geräte für die Sportler gehe, keinesfalls aber um "technisches Doping". Es könne eindeutig konstatiert werden, daß sich mit Hilfe der Ingenieurwissenschaften die Effektivität der menschlichen Leistung verbessern lasse. Ein "Riesenproblem" ergebe sich vor allem für das FES durch den Zwei-Jahreszeitraum, bestimmt durch die Olympischen Winter- bzw. Sommerspiele. Die Fixierung auf diesen Zeit rhyth mus bringe logistische Probleme für

die Werkstätten des Instituts. Zu der Frage des Ausschusses nach der ökonomischen Bedeutung des Sports und der Unterstützung des Hochleistungssports durch die Sportwissenschaft erklärte der Vertreter des Kölner BISp, auf internationaler Ebene zeige sich vor allem nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, daß sich immer mehr Staaten über den Sport identifizieren. Die wachsende Bedeutung der Frage "welche Nation ist gut", mache sich auch daran fest, daß örtliche Organisationen und Veranstalter immer enger mit der jeweiligen Regierung zusammenarbeiten und immer mehr von diesen unterstützt würden. Sportliche Leistungen zielten zunehmend darauf ab, auf den jeweiligen Staat aufmerksam zu machen.

Insgesamt, so die Experten, habe Deutschland im internationalen Wettbewerb "die Nase vorn", könne jedoch mit mehr Geld und Personal noch sehr viel besseres leisten. Gelobt wurde von allen drei Instituten die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Sportausschuß und der Bundesregierung. Dies sei in der Vergangenheit so gewesen, man hoffe dies bleibe auch in Zukunft so. Gerade angesichts "enger Haushalte" komme es auf eine richtige Positionierung des Sports in der Gesellschaft an.

Einigkeit herrschte im Ausschuß quer durch die Fraktionen in der Auffassung, daß eine gezielte Förderung des Leistungssports auch durch die Unterstützung der sportwissenschaftlichen Institute wünschenswert sei, der Breitensport und der Behindertensport darüber jedoch nicht vergessen werden dürften. Es müsse versucht werden, von den Erkenntnissen der sportwissenschaftlichen Institute soviel wie möglich auch für diese Bereiche umzusetzen. Im übrigen müsse überlegt werden, wie die schwierigen Arbeitsbedingungen der Institute verbessert werden können.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9901/9901026b
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