Deutscher Bundestag
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > Blickpunkt Bundestag > Blickpunkt Bundestag - Jahresübersicht 2000 > Deutscher Bundestag - Blickpunkt 04/2000 >
April 04/2000
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

rückblick

Gewinnen Sie mit Blickpunkt Bundestag! Was passierte vor 50, vor 25 oder vor 10 Jahren in unserem Parlament? Wir erinnern an wichtige Debatten und Gesetze. Zum Schluss stellen wir passend zum jeweiligen Thema eine Preisfrage. Unter allen richtigen Einsendungen werden wertvolle Buchpreise verlost.

Die olympische Idee und der Friede unter den Völkern

Vor 20 Jahren: Bundestagsdebatte über den Boykott der Olympischen Sommerspiele

Ende Dezember 1979 schickte die sowjetische Führung Truppen nach Afghanistan, wo Aufständische gegen die sozialistische Regierung kämpften. Die USA verurteilten den militärischen Einsatz der Sowjets und kündigten deshalb einen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Moskau und Tallinn an. Am 23. April beschloss die Bundesregierung, dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) für Deutschland zu empfehlen, keine Mannschaft und keine einzelnen Sportler zu den Spielen zu entsenden. Noch am selben Tag debattierte der Bundestag darüber:

Bundeskanzler Helmut Schmidt begründet die Haltung der Regierung.
Bundeskanzler Helmut Schmidt begründet die Haltung der Regierung.

Bundeskanzler Helmut Schmidt betont, die Regierung halte eine Teilnahme deutscher Sportler an den Spielen nicht für angebracht, solange die sowjetische Besetzung Afghanistans andauere. Man stehe damit auch in dieser Frage zum Bündnispartner, den Vereinigten Staaten. Die olympische Idee sei seit ihren Anfängen im klassischen Griechenland untrennbar mit dem Zustand des Friedens unter den Völkern verbunden. Schwere und anhaltende Verletzungen des Völkerrechts seien als Rahmen für friedlichen sportlichen Wettkampf ungeeignet.

Für die CDU/CSU-Opposition antwortet der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe. Er begrüßt diese offizielle Empfehlung der Bundesregierung, kritisiert jedoch, dass sich die SPD/F.D.P.-Koalition entgegen dem Drängen der Unions-Parteien nicht schon früher auf eine deutsche Nichtbeteiligung festgelegt habe. Der Entschluss hätte nicht nur aus Solidarität mit den USA, sondern auch aus eigener Verantwortung und Überzeugung gefasst werden müssen.

Die Entscheidungsfreiheit des NOK für Deutschland und der Olympia-Kandidaten bekräftigt der SPD-Abgeordnete Friedel Schirmer, selbst einst Spitzensportler und Olympia-Teilnehmer.

Olympische Spiele in Moskau: Die DDR ist dort allein vertreten.
Olympische Spiele in Moskau: Die DDR ist dort allein vertreten.

"Wenn ein Land mit einem anderen Land in kriegerischer Auseinandersetzung steht, ist dies Grund genug, in diesem Land keine Olympischen Spiele stattfinden zu lassen", unterstreicht auch der Vorsitzende der F.D.P.-Bundestagsfraktion, Wolfgang Mischnick. Die große Einigkeit zwischen den Fraktionen wird von einer Minderheit in der SPD nicht geteilt. In ihrem Namen begründet der Abgeordnete Peter Conradi die Ablehnung der Boykott-Empfehlung.

In der folgenden Abstimmung votieren 446 Abgeordnete der CDU/CSU, SPD und F.D.P. für einen Boykott, acht SPD-Abgeordnete stimmen mit Nein, und neun Abgeordnete – ebenfalls von der SPD – enthalten sich der Stimme. Das NOK entspricht diesem Bundestagsbeschluss am 15. Mai 1980 mit 59 gegen 40 Stimmen. Günter Pursch




Frage:

Wer war von 1976 bis 1982 Vorsitzender der CSU-Landesgruppe?

Bitte schicken Sie die Lösung auf einer Postkarte an: Media Consulta, Hohenstaufenring 57, 50 674 Köln oder via Internet an:

lantermann@media-consulta.com

Stichwort: Bundestagsrätsel

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 12. Mai 2000.

Der erste Preis: Ein Text- und Bildband von Heinrich Wefing: "Dem Deutschen Volke. Der Bundestag im Berliner Reichstagsgebäude", erschienen im Bouvier Verlag. Drei weitere Gewinner erhalten je ein Exemplar des Buches "Fragen an die Deutsche Geschichte. Wege zur parlamentarischen Demokratie".

Die richtigen Antworten auf die Frage im letzten Rückblick lauteten "Heinrich von Brentano" und "Kurt Schumacher". Die Gewinner sind: 1.Preis: Reiner Jost, Lebach, 2. Preis: Michael Probst; Essen, 3. Preis: Ernst Verweyst, Bochum, 4. Preis: Karsten Maack, Sehnoe-Bolzum.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0004/0004075
Seitenanfang [TOP]
Druckversion Druckversion