Treppauf Treppab

Die Häuser des Bundestages verfügen über eine scheinbar unendliche Vielfalt jener stufenförmigen Anlagen, die man kurz und knapp Treppen nennt. Ihre Funktion ist es, ein unten Gelegenes mit einem Oberen zu verbinden. Im Satzbau werden Treppen deshalb gern mit adverbialen Bestimmungen der Richtung verbunden, die ihrerseits häufig eine Symbiose mit Verben der Bewegung eingehen. "Sie stiegen die Treppe hinauf und verfügten sich in den Saal." Überhaupt nimmt das Bewusstsein Treppen lieber von unten nach oben wahr, um die Stufen zu zählen, ihre Tiefe einzuschätzen. Man kommt, geht, schreitet, stürmt, rennt, fliegt, eilt eine Treppe hinauf. Selbstverständlich geht das alles auch umgekehrt, aber lieber ist einem doch der Aufstieg – zumindest im Wort. Den meisten aber auch in der Realität.

Doch jenseits aller Wortspielereien, die möglich scheinen, sind Treppen im Bundestag Verbindungen von A nach B. Kein Architekt hat sie geplant, nur um einem Begriffsstutzigen die Möglichkeit zu geben, einen guten Witz doch noch auf der Treppe zu verstehen. Sie haben alle eine Funktion. Neben der fuß- und handläufigen auch die, den Räumen Strukturen zu geben, ein Gesicht, ein Raster, eine Form. Eine Schönheit.

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