NACH DER EXPLOSION AUF DJERBA
Tunesische Behörden zeigen sich zur Kooperation bereit
(to) Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat dem Tourismusausschuss am 24. April das Vorgehen der Bundesregierung nach dem mutmaßlichen Terroranschlag auf die Synagoge auf der tunesischen Ferieninsel Djerba geschildert, bei dem 18 Todesopfer, darunter 13 Deutsche, zu beklagen waren.
Bereits am 16. April hatten Regierungsvertreter den Ausschuss über das Ereignis unterrichtet. Danach hätten die tunesischen Behörden der deutschen Seite nach der Explosion jede Hilfe zugesichert. Das Auswärtige Amt stehe ständig in engstem Kontakt mit den tunesischen Behörden.
Die medizinische Erstversorgung durch tunesische Ärzte sei ausgezeichnet gewesen. Die Verletzten seien in fünf Ambulanzflügen nach Deutschland gebracht worden. Insgesamt seien 49 deutsche Touristen betroffen gewesen, als am 11. April ein mit Flüssiggas beladener Lastwagen vor einer Synagoge explodiert war. 20 Touristen seien unverletzt geblieben. Das Auswärtige Amt habe eine Hotline eingerichtet, über die Informationen sowohl telefonisch als auch per Internet bereitgestellt würden.
Bei Reisen nach Tunesien rate das Auswärtige Amt zu erhöhter Vorsicht bei öffentlichen Menschenansammlungen. Es werde jedoch nicht generell vor Reisen in das Land gewarnt. Der Verdacht eines Anschlags gegen die Synagoge habe sich verdichtet. Der Generalbundesanwalt habe das Verfahren am 13. April übernommen. Auswirkungen auf den internationalen Tourismus konnte die Bundesregierung durch den Vorfall nicht erkennen.