Politik zum Nachlesen

Wahlen sind nicht nur "Zahltag" für den Bürger, dem Souverän in der Demokratie. Sie sind auch Anlass für den "mündigen Staatsbürger", die eigene politische Bildung aufzufrischen. Aufstieg und Fall, Herkunft und politische Sozialisation jener Akteure, die es zum Kanzler brachten oder zumindest Kandidaten waren, werden bei Peter März mit aktuellem und historischem Bezug vom Kaiserreich bis zur "Berliner Republik" analysiert.

Die jeweiligen "Regierungserklärungen" ab 1949, die Klaus Stüwe in einem Band gesammelt hat, sind die öffentliche "Visitenkarte" der neuen Regierung. Wer sie heute nachliest, entdeckt erstaunliche Parallelen in der Beschreibung der Probleme, weniger allerdings in den Lösungen.

"Auf den Kanzler kommt es an!" Das stimmt, und doch haben auch die Minister die Geschicke unseres Landes entscheidend geprägt. Zum Nachschlagen eignet sich das verdienstvolle "biografische Lexikon der deutschen Bundesregierungen", das erstmalig alle Kanzler und Minister im Lebenslauf wie in ihren Leistungen und bleibenden Resultaten behandelt. So entsteht ein lebendiges Gesamtbild der Politiker, ja der Politik selbst.

Peter März, An der Spitze der Macht. Kanzlerschaften und Wettbewerber in Deutschland, Olzog-Verlag, München 2002, 29,90 Euro.

Klaus Stüwe (Hrsg.), Die großen Regierungserklärungen der deutschen Bundeskanzler von Adenauer bis Schröder, Leske & Budrich, Opladen 2002, 34,90 Euro.

Udo Kempf/Hans-Georg Merz (Hg.), Kanzler und Minister 1949-1998, Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, 49,00 Euro.

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