Umwelt. Innerhalb der Europäischen Union hat die Bundesrepublik in den 1990er-Jahren den mit Abstand größten absoluten Beitrag zur Minderung der Klimagase geleistet. Das geht aus dem sechsten Bericht der interministeriellen Arbeitsgruppe "Kohlendioxid-Reduktion" hervor, der nun als Unterrichtung (15/5931) durch die Bundesregierung vorliegt.
Von 1990 bis 2003 seien die Emissionen in Deutschland um 18,5 Prozent gesunken, heißt es in dem Papier. Wegen der wirtschaftlichen Umstrukturierung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sei die Emissionsminderung ab Mitte der 90er-Jahre zwar zunächst erheblich abgeschwächt worden. Seit Beginn des gegenwärtigen Jahrzehnts stagniere dagegen der Ausstoß von Treibhausgasen.
Der Rückgang der Emissionen ist vor allem auf Entwicklungen im Energiesektor und in der Industrie zurückzuführen. Von 1990 bis 2003 seien, so der Bericht, die Kohlendioxid-Emissionen im Energiebereich um 56 Millionen Tonnen gesunken. In der Industrie hätten im gleichen Zeitraum 64 Millionen Tonnen eingespart werden können. Allerdings habe sich diese Minderungsrate in der Industrie gegenüber den ersten Jahren der 90er-Jahre deutlich reduziert. Massiv angestiegen seien dagegen die verkehrsbedingten Kohlendioxid-Emissionen. Die Selbstverpflichtungen der Automobilindustrie und die Weiterentwicklung von Emissionsnormen haben zwar zu einer beträchtlichen Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes geführt. Allerdings seien diese Fortschritte durch das ständig wachsende, insbesondere gewerbliche Verkehrsaufkommen teilweise reduziert worden.
In den Jahren 2008 bis 2012 soll die Treibhausgasemission im Vergleich zu 1990 um 21 Prozent gesenkt werden. Dies sei nach wie vor Zielsetzung des Nationalen Klimaschutzprogramms, schreibt die Regierung. Klimaschutz müsse sich am Leitbild der Nachhaltigkeit orientieren und sei nicht nur ökologisch unverzichtbar, heißt es weiter. Er könne darüber hinaus einen Beitrag für ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum leisten und die Position der deutschen Wirtschaft an den internationalen Märkten stärken.