CDU/CSU-Arbeitsgruppe in der Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft" (30. November 2000). Marktentwicklung, Funktionsweise, Finanzkrisen: Stellungnahme (AG1-14/65)
Die Internationalisierung der Finanzmärkte trägt, so
argumentiert das Papier, zu einer besseren Nutzung von Kapital und
zur Förderung des Wachstums bei. Zu den damit verbundenen
Risiken gehören Schwankungen von Zinsen, Kursen und
Kapitalbewe-gungen sowie Finanzkrisen. Entschließt sich ein
Land für vollkommene Kapitalmobi-lität, muss dessen
Finanzpolitik dieser Tatsache Rechnung tragen. Spekulation wird
daher nicht als negatives Element, sondern vielmehr als eine
logi-sche Konsequenz aus der Unsicherheit über künftige
Entwicklungen angesehen. Durch die auf den Finanzmärkten
entstehende Risikoverteilung kann Spekulationen auch durchaus
stabilisierende Wirkungen haben. Bei Finanzkrisen mag es zwar
kri-senverstärkende Wirkung haben, Krisenursachen sind jedoch
immer politische Ent-wicklungen.
Als Mittel zur Beruhigung des internationalen Kapitalverkehrs ist,
so argumentiert das Papier weiter, die Tobin-Steuer nicht sinnvoll.
Allenfalls eine Regulierung von Kapi-talimporten kommt hierfür
in Frage. Genauso abgelehnt werden Wechselkurs-Zielzonen.
Ausschließlich unter den großen
Währungsblöcken abgestimmte Inter-ventionen können
je nach Einzelfall sinnvoll sein.