Young, Brigitte (3. Dezember 2000).Shareholder Value. AG1-14/71
Das Papier argumentiert, dass die Diskussion um den
Shareholder-Value (SV) nicht nur wirtschaftliche, sondern auch
gesellschaftliche Aspekte und Folgen berücksichti-gen
dürfe. Grundsätzlich basiere die Berechnung des SV auf
Schätzungen und spe-kulativen Erwartungen über den
zukünftigen Geschäftserfolg, was eine
"Spekulati-onsspirale" in Gang setzen kann. Aufgrund von Stock
Options des Managements, der Einflussnahme institutioneller
Investoren und der Kreditwürdigkeit auf den
Akti-enmärkten werde sich die Managementstrategie daher auf
die Kerngeschäfte kon-zentrieren müssen.
Die SV-Diskussion werde Veränderungen im "rheinischen
Kapitalismus" herbeifüh-ren, da der SV die Beteiligung von
Arbeitnehmern nicht vorsehe, sondern argumen-tiere, dass allein
Unternehmenswert-Steigerung im Interesse aller sei, und dabei
übersehe, dass die simple Übertragung amerikanischer auf
deutsche Verhältnisse problematisch ist. Der Sachzwang, die
deutsche Unternehmenskultur dem anglo-amerikanischen dürfe
SV-Konzept anzupassen, was so in der deutschen Standort-debatte
hervorgehoben wird, ist ökonomisch nicht zu belegen.