Schröder, Katrin (8. Januar 2001). Argumente für ein internationales Verfahren zur Bereinigung der Überschuldung von Staaten (Projektgruppe "Globalisierung" der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) (AG1-14/88)
Das Papier diskutiert die Probleme der Länder, die von Illiquidität zur Insolvenz über-gegangen sind und schlägt ein internationales Verfahren zur Bereinigung der Über-schuldung vor. Die bisherige Politik des IWF fördert, so Schröder, den Moral Hazard, indem Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Von daher müssen pri-vate Gläubiger bei der Krisenprävention und -bewältigung mit einbezogen werden ("bail in"). Dafür entwickelte Instrumente müssen schon im Vorfeld disziplinierende Wirkung zeigen, ohne jedoch Kapitalimport zu unterbinden. Grundlage des entwicklungspolitisch-motivierten Verfahrens zur Bereinigung von Überschuldung ist die Idee des wirtschaftlichen Neuanfanges. Dafür bedürfe es eines transparenten Ordnungsrahmens (unabhängiges Schiedsverfahren) und eindeutiger Kriterien zur Abgrenzung zwischen Illiquidität und Insolvenz. Jedoch müsste ande-rerseits Moral Hazard bei den Schuldnern verhindert werden.