Lütz, Susanne (2000).Globalisierung und die politische Regulierung von Fi-nanzmärkten. PROKLA, 30 (1) 61-81 (AG1-14/7)
Die Nationalstaaten hätten, so Lütz, im Zuge der
Globalisierung nicht an Bedeutung verloren, sondern vielmehr eine
"Redefinition ihrer Interventionsformeln" vorgenom-men. Die
staatlichen Institutionen haben ihrer Ansicht nach auf die Krisen
der 90er Jahre mit einem flexiblen Regulierungsansatz reagiert,
d.h. private Selbstregulierung wurde mit stetiger staatlicher
Überwachung innerhalb internationaler Netzwerke ge-koppelt
(z.B. durch das Financial Stability Forum).
In horizontaler Perspektive besteht das Problem der Integration
nationaler Entwick-lungsunterschiede, in vertikaler Perspektive sei
ein "bottom up - Ansatz" zu begrü-ßen. Als Anforderungen
ergäben sich daraus ein qualifiziertes nationales
Aufsichts-personal, die Einbindung der "Risikoträger" und
internationale Standards bezüglich der nationalen
Aufsichtsbehörden. Regulierung kann allerdings nur, so
schränkt der Artikel ein, ein Teilelement einer
zukünftigen Finanzarchitektur sein. Eine adäquate
Währungspolitik, Maßnahmen zur Beeinflussung
spekulativer Kapitalströme sowie Prozeduren der
Krisenbewältigung müssen weitere