Eichengreen, Barry; Mathieson, Donald (1999). Hedge Funds: What Do We Re-ally Know? (IMF Economic Issues No. 19). Washington D.C.: IWF (AG1-14/90)
Die vergangenen Krisen der 90er Jahre sowie der beinahe
Zusammenbruch des LTCM-Fonds haben Fragen nach den sog. Hedge-Fonds
aufgeworfen. Sie bieten, so argumentieren Eichengreen und
Mathieson, die Möglichkeit, für ihre vermögenden
Kunden, in eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten zu
investieren. Dabei seien diese aufgrund ihres exklusiven Status und
ihrer Lokalität (meist Off-shore) zumeist von Regularien
befreit. Das Problem bei der Bewertung dieser Fonds in Hinblick auf
poli-tische Fragestellungen besteht darin, dass sich diese nur
schwer kategorisieren las-sen. Eine mögliche Regulierung von
Hedge-Fonds durch die Regulierung der Ver-wendung von Derivaten,
durch maßgeschneiderte Konditionen und durch eine stren-gere
Überwachung bei der Kreditvergabe beträfen immer auch
andere Marktteilneh-mer. Außerdem konnten viele Hedge-Fonds
erweiterte Fähigkeiten zur Umgehung von Regularien
entwickeln.
Der empirische Befund zeigt jedoch, dass Hedge-Fonds sich oftmals,
aufgrund ihrer Struktur, gegen die Marktbewegungen stellten, was
auf eine eher stabilisierende Wir-kung schließen lässt.
Da nicht sicher ist, ob diese Fonds eher schaden oder nützen,
ist, so resümiert die IWF-Broschüre, auch deren
Regulierung unklar. Jedoch wird eine von staatlicher Seite
transparente Informationspolitik bezüglich der Wirtschafts-
und Finanzpolitik präferiert, damit Marktteilnehmer dazu
befähigt werden, eher auf Basis von Fundamentaldaten zu
handeln.