> Dossier > Sonderthema 16. Wahlperiode
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Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen)
Als eine der ersten Frauen in der DDR setzte sie es durch, einen Doppelnamen führen zu dürfen. Mit Emanzipation habe das aber weniger zu tun, sondern mit Werten, soll sie Gerhard Schröder einmal erklärt haben. „Oder würden Sie gerne heißen wie der Reichsmarschall?“, fragte sie den damaligen Kanzler.
Katrin Göring-Eckardt wird 1966 im Thüringer Wald geboren. Ihre Eltern haben eine eigene Tanzschule, gelten als Selbstständige in der DDR als suspekt. So wächst die Tochter in „zwei Welten“ auf, der Welt da draußen und der zu Hause. In der Welt zu Hause gibt es Westfernsehen, Tango, Walzer und Cha-Cha-Cha und einen Vater, der den CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß verehrt.
Die junge Frau engagiert sich in der kirchlichen Opposition und beginnt ein Theologiestudium. 1989 gehört sie zu den Gründungsmitgliedern von „Demokratie jetzt“ und „Bündnis 90“. Sie wird Referentin für Frauenpolitik, Familie und Jugend der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Thüringen, steigt in die Landesvorstände von „Demokratie jetzt“ und „Bündnis 90“ auf und arbeitet an der Vereinigung von „Bündnis 90“ und „Grünen“ mit. Von 1995 bis 1998 ist sie Thüringer Landesvorsitzende der vereinigten Partei und wird 1996 in den Bundesvorstand gewählt. Gleichzeitig lernt sie von 1995 bis 1998 das Abgeordnetenhandwerk als Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Matthias Berninger.
Als diese Aufgabe 1998 nahtlos in ein Abgeordnetenmandat einmündet, bekommt ihre politische Karriere einen weiteren Schub. Sie wird auf Anhieb Parlamentarische Geschäftsführerin und gesundheits- und rentenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, um schließlich 2002 als eine von zwei Vorsitzenden an die Spitze der Fraktion gewählt zu werden. Nach der Wahl 2005 räumt sie ihren Platz und wird eine der jüngsten Vizepräsidentinnen in der Geschichte des Bundestages.
Erschienen am 01. Dezember 2005
Mehr zur Person: www.goering-eckardt.de