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037/2004
Datum: 12.02.2004
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heute im Bundestag - 12.02.2004

Gesamtkosten für mögliche Ausrichtung der Olympiade noch nicht bezifferbar

Sportausschuss

Berlin: (hib/POT) Die Kosten für die Leipziger und Rostocker Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 liegen bis Ende 2005 bei rund 350 Millionen Euro. Eine "seriöse" Bezifferung der gesamten Finanzierungskosten für die Ausrichtung der Olympiade 2012 in dem Fall, dass Leipzig hierfür im Juli 2005 den Zuschlag erhalte, sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt hingegen nicht möglich. Dies erklärte ein Vertreter des Bundesinnenministeriums am Mittwochabend bei seinem Bericht im Sportausschuss. Die Bewerbungsphase bis 2005 sei bereits in den Planungen der öffentlichen Haushalte berücksichtigt und umfasse drei Finanzierungskreise. Für die Organisation der Bewerbung durch das "Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH" stünde dabei ein Volumen von 31,5 Millionen Euro zur Verfügung, von denen 30 Millionen Euro auf die Stadt Leipzig und das Land Sachsen und 1,5 Millionen Euro auf die Stadt Rostock entfielen. Darüber hinaus stelle die Bundesregierung in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 5 Millionen Euro für Stadtmarketing-Maßnahmen bereit, um Leipzig und Rostock international bekannter zu machen. Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Bewerbung in den Bereichen Sportstätten, Infrastruktur und Beherbergung würden bis 2005 mit insgesamt 308 Millionen Euro finanziert, von denen der Bund 115 Millionen Euro trage.

Eine Zusammenstellung aller Finanzierungskosten für die Ausrichtung der Spiele müsse dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) bis zum 15. November 2005 vorgelegt werden. Voraussetzung hierfür sei, dass Leipzig als eine von derzeit neun Bewerberstädten bei der Vorentscheidung des IOC am 18. Mai den Status einer Kandidaten-Stadt erhalte und in die Endausscheidung gelange. Mit der Analyse des Bedarfs und des Finanzaufwands für eine mögliche Ausrichtung der Olympiade habe die Leipziger Olympia-Gesellschaft zwar bereits begonnen. Belastbare Aussagen hierzu könnten jedoch entgegen den vielfachen Spekulationen in den Medien derzeit noch nicht getroffen werden. Die Gesamtkosten für die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Zeitrum von 2006 bis 2012 setzten sich dabei aus insgesamt vier Finanzierungskreisen zusammen: Das so genannte "Organisation Comittee of the Olympic Games-Budget" (OCOG-Budget) umfasse dabei die Ausgaben für die Durchführung der Olympiade und notwendige temporäre Einrichtungen. Die hierfür zu veranschlagenden Kosten in Höhe von rund

2 Milliarden Euro würden durch einen Zuschuss des IOC von 1 Milliarde Euro und die Einnahmen aus Eintritts- und TV-Geldern ohne Beanspruchung der öffentlichen Hand komplett refinanziert. Hinzu käme als zweites Element das so genannte Non-OCOG-Budget, das die Ausgaben für alle olympiarelevanten Investitionen, darunter Sportstätten, Olympisches Dorf, Medienzentrum und Hotels umfasse. Die in diesem Bereich notwendigen Investitionen müssten überwiegend mit öffentlichen Geldern finanziert werden, wobei deren genaue Höhe derzeit noch nicht abgeschätzt werden könne. Während in den Medien über einen zweistelligen Milliardenbetrag spekuliert werde, rechne die Leipziger Olympia-Gesellschaft mit einer Summe die eher bei 3 Milliarden Euro liege, erklärte der Regierungsvertreter. Das dritte Element der Budgetkosten seien die so genannten "Sowieso-Maßnahmen". Dabei handele es sich Investitionen, die unabhängig von der Olympiade, zum Beispiel im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans in die Verkehrsinfrastruktur, getätigt werden, die aber auch für die Olympiade genutzt werden könnten. Das vierte Element umfasse schließlich so genannte vorgezogene Maßnahmen, die zwar ohnehin geplant seien, aber im Falle eines Zuschlages früher realisiert würden.

FDP und CDU/CSU forderten die Regierung auf, eine Liste der in der Region der Bewerberstädte bis 2012 geplanten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur vorzulegen. Auf die Frage, welche zusätzlichen Verkehrsprojekte die Regierung für die Olympiade plane, erklärte der Regierungsvertreter, dass solche Projekte sinnvollerweise erst zu benennen seien, wenn Leipzig im Juli 2005 tatsächlich den Zuschlag für die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 erhalte.

Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2004/2004_037/02
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