Alva Gehrmann
Gute Satire entsteht im Kopf der Zuschauer
Politische Satire gibt es noch. Aber Kabarettisten haben
von den Politikern Konkurrenz bekommen
Früher war alles einfacher. Da gab es wortgewaltige Politiker wie Franz Josef Strauß und Herbert Wehner, gerade mal drei Fernsehprogramme und ein paar Kabarettisten, die mit mahnendem Gestus den Politikern kritisch auf die Finger schauten. Kabarettisten sorgten für den Bildungsauftrag zum Lachen. Und wenn sie mal so richtig mit ihrer politischen Satire loslegten, konnten sie leicht einen Skandal auslösen. Dieter Hildebrandt schaffte es in den 80er-Jahren mit seinem "Scheibenwischer" sogar, dass der Bayerische Rundfunk einige Sendungen nicht ausstrahlte oder die Übertragung abbrach, weil den Verantwortlichen der Umgang mit Themen wie Tschernobyl und Bundeswehr nicht passte. ...
Susanne Kailitz
Mauerbauer und williges Wahlvolk
"Die Partei" will Deutschland wieder teilen
Die "Titanic" ist ein Wendeverlierer: Das "endgültige Satiremagazin" hat mit der Wiedervereinigung keinen einzigen Leser dazu gewonnen. Für Chefredakteur Martin Sonneborn Beweis dafür, dass man im Osten nicht verstanden werde - und auch ein Grund dafür, sich nun dafür ...
Matthias Lohre
Viele Akten sind unbearbeitet
Birthler-Behörde auf Schnipseljagd
Getreue Mfs-Mitarbeiter zerkleinerten gerade 40 Millionen Dokumente und verpackten sie in Säcke, da stürmten vor 15 Jahren die DDR-Bürger die Gebäude der Staatssicherheit mit dem Ruf "Ich will meine Akte sehen". Im Januar 1990 schafften sie es, die Räume zu besetzen. Da die Reißwölfe ...