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111/2004
Datum: 28.04.2004
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heute im Bundestag - 28.04.2004

Lufthansa-Chef verteidigt Provisionsmodell für Reisebüros

Ausschuss für Tourismus

Berlin: (hib/VOM) Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa, Wolfgang Mayrhuber, hat das so genannte Nettopreismodell für den Vertrieb von Flugtickets über Reisebüros verteidigt. Im Ausschuss für Tourismus sagte Mayrhuber am Mittwochnachmittag, die Lufthansa habe keine andere Wahl gehabt als dieses Modell "in den Markt zu stellen", bei dem den Reisebüros die bisherigen Provisionen gestrichen werden. Die Lufthansa habe versucht, Professionalität und Transparenz in die Reisebüros zu bringen. Einige Reisebüros hätten das genutzt. Sein Ziel könne es aber nicht sein, so der Vorstandschef, die Reisebürostruktur zu verändern. Wenn man sich die Gewinnmargen ansehe, dann sei festzustellen, dass die Airlines von der Gewinnträchtigkeit her ganz am Ende angesiedelt seien. 96 Prozent der Reisebüros hätten den neuen Provisionsvertrag bereits unterschrieben, 99 Prozent des Umsatzes seien damit gesichert. 5000 Agenturen arbeiteten für die Lufthansa. Der Druck sei notwendig gewesen, um mittelfristig eine stärkere Transparenz zu bekommen.

Wie Mayrhuber weiter berichtete, hat der Tourismus im Vergleich zum Geschäftsreiseverkehr das höchste Wachstumspotenzial. Mit einem Buchungszuwachs von 4,3 Prozent befinde man sich in einem Aufwärtstrend. 60 Prozent der Passagiere seien aus touristischen Gründen unterwegs. Dies unterstreiche, wie wichtig dieser Zweig sei. Mittlerweile seien nur noch 35 Prozent der Fluggäste der Lufthansa Deutsche. 70 Prozent des Ertrages würden im Ausland erwirtschaftet, 70 Prozent der Aufwendungen und 100 Prozent der Steuern fielen aber in Deutschland an. Bislang habe sich das Unternehmen überwiegend auf die Deutschen konzentriert, die ins Ausland fliegen wollten. Umgekehrt, bei den Fluggästen nach Deutschland, gebe es jedoch ein Riesenpotenzial, wobei er beispielhaft China nannte. Was den von den USA geforderten Transfer der Passagierdaten anbelangt, sagte Mayrhuber, er habe das Gefühl, viele Kunden seien bereit, diese Daten im Interesse der Sicherheit zu transferieren.

Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2004/2004_111/02
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