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161/2004
Datum: 17.06.2004
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heute im Bundestag - 17.06.2004

FDP will einen Ausbildungspass einführen

Bildung und Forschung/Gesetzentwurf

Berlin: (hib/VOM) Die FDP-Fraktion tritt dafür ein, einen Ausbildungspass einzuführen, um so die Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens zu unterstreichen. Dies geht aus ihrem Gesetzentwurf zur Reform des Berufsausbildungsrechts ( 15/3325) hervor. Der lebenslang gültige Ausbildungspass solle die Bausteine der Ausbildung bescheinigen und die Fort- und Weiterbildung dokumentieren. Dadurch werde die Transparenz des Ausbildungswerdegangs des Passinhabers gegenüber potenziellen Arbeitgebern erhöht, heißt es zur Begründung.

Darüber hinaus ist in dem Entwurf vorgesehen, eine kürzere Ausbildungszeit zu ermöglichen, wenn dies vom Auszubildenden und vom Ausbilder beantragt wird und nach ausdrücklicher Anhörung der Berufsschule gerechtfertigt ist. Lehrlinge aus außerbetrieblichen Einrichtungen wie Berufsschulen sollen zu den Abschlussprüfungen nur zugelassen werden können, wenn die Gleichwertigkeit dieser Ausbildung mit einem anerkannten Ausbildungsberuf festgestellt worden ist. Der Vermerk der Berufsschulnoten im Abschlusszeugnis solle die Bedeutung der Leistungen unterstreichen und die Motivation der Lehrlinge erhöhen. Dadurch wollen die Liberalen die Stellung der Berufsschule stärken. Eine "gestreckte Prüfung" solle ferner die Möglichkeit eröffnen, die Abschlussprüfung in zwei auch zeitlich deutlich getrennte Teile aufzuspalten. Darüber hinaus wollen die Abgeordneten die Angemessenheitsregel im Berufsbildungsgesetz streichen, um dadurch den tarifvertraglich nicht gebundenen Unternehmen und den Auszubildenden eine größere Freiheit beim Vertragsabschluss geben. Solche Betriebe hätten damit die Möglichkeit, heißt es, die Ausbildungsvergütung "im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten zu halten" und so zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen.

Durch die Verlängerung der Probezeit werde den Unternehmen und den Lehrlingen ermöglicht, das Beschäftigungsverhältnis länger zu erproben. Diese Regelung würde den Anreiz für die Betriebe erhöhen, eventuell auch nur bedingt geeignete Bewerber einzustellen, heißt es zur Begründung. Die FDP erhofft sich davon höhere Chancen für benachteiligte Jugendliche. Schließlich will sie die Ausbildungsberufe auch in Stufen organisieren. Nach Erreichen der jeweiligen Stufe sollen Zertifikate ausgestellt werden, die einen angemessenen Übergang ins Berufsleben ermöglichen. Dies sei für weniger begabte Jugendliche wichtig, die ansonsten zu Ausbildungsabbrechern werden könnten. Schließlich solle in Ausbildungsordnungen auch festgelegt werden dürfen, dass einzelne Abschnitte auch in überbetrieblichen Werkstätten abgeleistet werden können.

Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2004/2004_161/05
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