Bundesregierung fördert Entstehung von Netzwerken zwischen Unternehmen
Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung unterstützt nach eigenen Angaben an unterschiedlichen Stellen des Wirtschaftsprozesses die Entstehung von Netzwerken und die Nutzung vorhandener Netzwerke durch Existenzgründer sowie kleinere und mittlere Unternehmen. Dies geht aus ihrer Antwort ( 14/6866) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion ( 14/5838) hervor. Ein Schwerpunkt liege dabei auf der Förderung von Netzwerken, die besonders Neugründungen und jungen Unternehmen Hilfe leisteten. Genannt werden die Industrie- und Handelskammern, die gezielt Schulungen, Informationen und Beratungsleistungen für Gründer erbrächten, die Beratungszentren der Deutschen Ausgleichsbank und die "Euro Info Centres", die allen Interessierten, auch Franchise-Nehmern, also selbstständigen Händlern in einem System der Vertriebsbindung, offen stünden. Darüber hinaus fördere die Regierung innovative Unternehmensgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen durch die Unterstützung regionaler Netzwerke im Rahmen des "Exist"-Programms und die Vergabe von Mitteln aus dem Fonds zur "Erleichterung von Existenzgründungen aus Forschungseinrichtungen".
All dies diene dazu, so die Regierung, die Kultur der Selbstständigkeit in Deutschland zu stärken, indem vor allem Informations- und Know-how-Defizite bei Gründern abgebaut würden. Damit werde maßgeblich zur Dynamisierung des Gründungsgeschehens beigetragen. Diese Aktivitäten würden ergänzt durch Netzwerke von Verbänden, Einrichtungen der Kreditwirtschaft oder Wirtschaftsfördereinrichtungen der Kommunen und der Länder. Darüber hinaus würden kleine und mittlere Unternehmen durch umfangreiche Netzwerkhilfen im Technologie- und Forschungsbereich unterstützt, heißt es weiter. Zahlreiche Netzwerke und Kooperationen würden jedoch von der Wirtschaft selbst entwickelt. Beispiele dafür seien Einkaufsgenossenschaften, Werbegemeinschaften, Absatz- und Vertriebskooperationen sowie Franchise-Systeme.
Anders als die Unionsfraktion definiert die Regierung der Antwort zufolge Netzwerke nicht nur im Sinne von Franchising, bei dem auch auf die Einschränkung der Selbstständigkeit hinzuweisen sei. Ihr Netzwerkbegriff schließe sämtliche Formen der Zusammenarbeit ein, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu stärken. Damit richte sich die Mittelstandspolitik der Regierung an kleine und mittlere Unternehmen "in ihrer gesamten Breite" und trage zu Wachstum und Beschäftigung bei. Die überbetriebliche Vernetzung sei ein wichtiger Erfolgsfaktor, heißt es in der Antwort weiter, wenn es darum gehe, Markteintrittsbarrieren zu überwinden, Synergieeffekte zu erzielen und den Zugang zu Informationen und Ressourcen zu erleichtern. Voraussetzung sei dabei, dass der Wettbewerb nicht durch Kartellabsprachen oder verdeckte Kooperationsprozesse eingeschränkt werde. Zu beobachten sei das rasche Vordringen "virtueller Netzwerke", innerhalb derer sich unabhängige Unternehmen kurzfristig und für eine begrenzte Zeit zusammenschlössen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen. So könne sehr schnell und flexibel auf Marktveränderungen reagiert werden, ohne dass dies die Kapazitäten eines einzelnen Unternehmens übersteige.