Ausstellung: Anwalt ohne Recht - Schicksale jüdischer Anwälte in Deutschland nach 1933
Anfang 1933 gab es in Deutschland 19.276 Rechtsanwälte. Ein erheblicher Teil galt nach der Machtübername gemäß der nationalsozialistischen Ideologie als jüdisch. In vielen Städten Deutschlands wurden am 31. März 1933 Gerichtsgebäude von SA-Trupps gestürmt. Dabei wurde lautstark gefordert, alle jüdischen Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte zu entfernen.
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Diese Ausstellung erinnert an die von der NS-Verfolgung betroffenen Anwälte und Anwältinnen und die Unrechtsmaßnahmen, unter denen sie zu leiden hatten. Die Ausstellung macht den Verlust, den Ausgrenzung, Vertreibung und Mord bewirkt haben, beklemmend deutlich. Gleichzeitig gewähren die verschiedenen Lebensbilder dem Betrachter einen neuen Einblick in die zeithistorischen Ereignisse sowie die juristische Sphäre.
In welchen Etappen die Ausgrenzung bis zum allgemeinen Berufsverbot am 30. November 1938 aus dem gewachsenen Berufsstand vorgenommen wurde, veranschaulichen zahlreiche, zum Teil einmalige Dokumente und Zeugnisse. Anhand von Einzelbiographien, die durch umfangreiches Bildmaterial sehr lebendig werden, lassen sich die Folgen der Eingriffe für den Einzelnen exemplarisch nachvollziehen. Nicht allein die Lebenswege Prominenter werden nachgezeichnet, sondern auch die von weniger bekannten Anwälten. Alle verloren den Beruf, meist die Heimat und ein großer Teil ihr Leben.
Foto aus dem Privatbesitz von Willy Naatz |
Die Ausstellung ist zu sehen vom 15. Januar bis zum 14. Februar 2003 im Deutschen Bundestag
Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses
Konrad-Adenauer-Straße 1
Berlin-Mitte
Öffnungszeiten:
Montag: 8 - 16 Uhr
Dienstag - Donnerstag: 8 - 17 Uhr
Freitag: 8 - 14 Uhr
Telefon: 030 227 32143