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April 04/2000
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Im Tunnel Erinnerung an den Reichstagsbrand

In der Unterführung im Berliner Parlamentsviertel, durch die ab 2001 Abgeordneten vom Jakob-Kaiser-Haus ins Reichstagsgebäude gehen können, wird an den Reichstagsbrand von 1933 erinnert. Er ist Symbol der Beseitigung der parlamentarischen Demokratie durch die NSDAP.

Ein Teilstück des alten Versorgungstunnels bleibt erhalten.
Ein Teilstück des alten Versorgungstunnels bleibt erhalten.

In der etwa 50 Meter langen Unterführung steht ein im Original erhaltenes Teilstück des Tunnels, durch das vermutlich damals die Brandstifter ins Parlamentsgebäude gekommen sind. Dieser Tunnel verband das Reichstagsgebäude und das historische Reichstagspräsidentenpalais, in dem heute die Parlamentarische Gesellschaft ihren Sitz hat.

Im Februar 1933 war Hermann Göring, führender Vertreter der NSDAP, Reichstagspräsident. So kam nach dem Brand sehr schnell das Gerücht auf, er habe die Brandstifter durch den Tunnel geschickt. Zwar legte der noch am Abend des 27. Februar an der Brandstelle verhaftete Niederländer Marinus van der Lubbe ein Geständnis ab, doch blieben bei den Ermittlungen viele Fragen offen.

Bis heute beschäftigt sich die Geschichtswissenschaft mit dem genauen Hergang der Brandstiftung. Van der Lubbe wurde schließlich vom Reichsgericht in Leipzig auf der Grundlage eines nachträglich erlassenen Gesetzes zum Tode verurteilt und am 10. Januar 1934 hingerichtet.

An dieses Opfer der nationalsozialistischen Willkürjustiz wird mit dem Teilstück des alten Tunnels erinnert. Die neue Unterführung wird im kommenden Jahr in Betrieb genommen, wenn das ans Reichstagspräsidentenpalais angrenzende Jakob-Kaiser-Haus bezogen ist. Hier werden Abgeordneten- und Fraktionsbüros eingerichtet.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0004/0004077a
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