Auswärtiges. Das Parlament hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, "dabei mitzuhelfen, dass zwischen Türken und Armeniern ein Ausgleich durch Aufarbeitung, Versöhnen und Verzeihen historischer Schuld erreicht wird". Der Bundestag verabschiedete dazu am 16. Juni einen interfraktionellen Antrag (15/5689), der das Massaker an den Armeniern im Jahre 1915 thematisiert.
Deutschland solle sich dafür einzusetzen, dass sich Parlament, Regierung und Gesellschaft der Türkei "vorbehaltlos" mit ihrer Rolle gegenüber dem armenischen Volk in Geschichte und Gegenwart auseinandersetzen. Weiter heißt es in dem Beschluss, der Bundestag "verneige sich im Gedenken an die Opfer von Gewalt, Mord und Vertreibung", unter denen das armenische Volk vor und während des Ersten Weltkrieges zu leiden hatte.
Das Parlament beklagte die Taten der Regierung des Osmanischen Reiches, die zur "fast vollständigen Vernichtung" der Armenier in Anatolien geführt hätten. Alle vier Fraktionen bedauerten auch die "unrühmliche Rolle" des Deutschen Reiches, das trotz der vielfältigen Informationen über die organisierte Vertreibung und Vernichtung von Armeniern nicht einmal versucht habe, die Gräuel zu stoppen.