Jenny Holzer
* 1950 in Gallipolis / Ohio · lebt und arbeitet in der Nähe von New York
Preise und/oder Professuren · 1990 · Kunstpreis Goldener Löwe, Biennale di Venezia
Einzelausstellungen · 1998 · Kunsthalle Wien mit Louise Bourgeois · Monika Sprüth Galerie, Köln · 1989 · Laments, Dia Art Foundation · 1989/90 · Solomon R. Guggenheim Museum, New York
Gruppenausstellungen · 1993 · Amerikanische Kunst im 20. Jh., Martin-Gropius-Bau, Berlin · 1990 · Biennale di Venezia · Documenta 7 (1982) und 8 (1987), Kassel
Jenny Holzer plazierte seit den achtziger Jahren ihre Botschaften in einer von den Medien und der Werbung dominierten urbanen Kultur. Sie intervenierte mit einer Reihe von Slogans, die wie ein modellhaftes Repertoire für klischeehafte Vorstellungen und Standards stehen, die in der Gesellschaft kursieren, und zwar oft untergründig und unkontrolliert.
Sie bezieht sich mit ihren Sätzen, die wie Axiome oder unwidersprochene Wahrheiten formuliert sind, indirekt auf Vorurteile, Konflikte und Probleme, wie z.B. auf Rassismus oder Sexismus. Sie bündelt diese Sätze zu Gruppen ohne Hierarchie, so daß sie sich gegenseitig widersprechen und indirekt ein vielfältiges Meinungsbild abgeben. Besonders spektakulär war die Plazierung der "Truisms" auf der digitalen Bildwand am Times Square, 1982 in New York. Von da an benutzte die Künstlerin auch Leuchtdioden (L.E.D.) für ihre Schriften.
Für das Reichstagsgebäude, am Eingang Nord, im Erdgeschoß, hat die Künstlerin einen Textpfeiler entworfen, der sich über zwei Geschosse erstreckt und an allen vier Seiten vertikal verlaufende digitale Leuchtschriften zeigt. Sie präsentieren eine Auswahl parlamentarischer Reden, die kanonisch sind und die Geschichte des Parlaments zeigen sowie auch selber Geschichte gemacht haben. Durch die vier Seiten ist es möglich, verschiedene Perspektiven und Meinungen simultan zu vermitteln.
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