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Juni 01/1998
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Abschied mit Wehmut

Bekannte Gesichter verlassen das Parlament Eine Bundestagswahl heißt auch Abschied, Abschied von jenen Parlamentariern, die nicht mehr in den Bundestag zurückkehren. Die Gründe dafür mögen unterschiedlich sein, etwas Wehmut ist aber bei allen dabei. Es gibt zahlreiche bekannte Gesichter, die dem 14. Bundestag fehlen werden, an viele neue wird man sich gewöhnen müssen. Aber auch der Deutsche Bundestag unterliegt dem Wandel der Zeiten, und "frisches" politisches Blut ist ihm allemal gut bekommen. Dennoch werden die ausscheidenden Parlamentarier zumindest in ihren jeweiligen Fraktionen nicht vergessen werden. Jeder war auf seine eigene Weise eine Bereicherung des parlamentarischen Lebens.
Blickpunkt Bundestag sprach zum Abschluß ihrer parlamentarischen Laufbahn mit einigen Abgeordneten über Politisches und Persönliches. In dieser Ausgabe kommen Bundestagsvizepräsident Burkhard Hirsch (F.D.P.) und Waltraud Schoppe (Bündnis 90/Die Grünen) zu Wort, in der nächsten Ausgabe Alfred Dregger (CDU/CSU), Peter Conradi (SPD) und Dagmar Enkelmann (PDS).

Burkhard Hirsch (68) ist seit November 1994 einer der Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages. Der promovierte Jurist gehört dem Bundestag seit 1972 an. Zwischen 1975 und 1980 machte Burkhard Hirsch eine parlamentarische Bonn-Pause. In dieser Zeit gehörte er in Düsseldorf der Landesregierung als Innenminister an. 1979 wurde Hirsch für ein Jahr stellvertretender Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Seit 1949 gehört der Träger des Theodor-Heuss-Preises der F.D.P. an. Geboren wurde Hirsch am 29. Mai 1930 in Magdeburg. Er studierte in Marburg und machte sein zweites Staatsexamen in Düsseldorf, wo er Rechtsanwalt am Landgericht war. Von 1967 bis 1971 arbeitete Hirsch als Justitiar der Walzstahlkontor West GmbH und 1973 bis 1975 als Direktor der Mannesmann AG in Düsseldorf. Vor einigen Jahren sagte Burghard Hirsch einmal, er könne das Gelübde der ewigen Untätigkeit nicht ablegen. Das gleiche wird wohl auch für sein kritisches Rechtsbewußtsein gelten.
Mit Waltraud Schoppe verläßt eine Grüne der ersten Stunde den Bundestag. Die 55jährige Lehrerin, im Juni 1942 in Bremen geboren, gehörte dem Parlament zum ersten Mal von 1983 bis Ende März 1985 an. Damals galt in den Reihen der grünen Abgeordneten noch das Prinzip der Rotation. 1987 kehrte die sich besonders für frauen- und familienpolitische Fragen interessierende Mutter von zwei Kindern bis zum Juni 1990 wieder in den Bundestag zurück. Dann wurde sie vier Jahre lang in Niedersachsen Ministerin für Frauen, Familie und Jugend. Waltraud Schoppe hat Deutsch und Geschichte für das Lehramt an höheren Schulen studiert. Dem 13. Deutschen Bundestag gehört sie von dessen Beginn 1994 an. Sie ist Mitglied im Auswärtigen Ausschuß und stellvertretendes Mitglied im Ausschuß für Angelegenheiten der Europäischen Union. 

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9801/9801078a
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