Johannes Wendland
Mit dem Feldstecher bei der Beerdigung der Oma
Bis heute hat die Berliner Mauer Spuren in der Stadt und im
Leben der Menschen hinterlassen
Wenn die Bäume im Winter kahl sind, kann die Berliner
Krankenschwester Elke Kielberg von ihrem Wohnzimmerfenster aus auf
dem gegenüber liegenden Friedhof die Grabstelle ihrer Familie
sehen. Dort wurde im Oktober 1963 auch ihre Großmutter
bestattet. Elke Kielberg war damals 15, an der Beerdigung konnte
sie aber nicht teilnehmen. Wofür nichts geringeres als die
Weltgeschichte verantwortlich ist. Zwei Jahre zuvor war die
Berliner Mauer gebaut worden. Noch heute sieht man den
Todesstreifen als Brachland. Am 13. August jährt sich der
Jahrestag der Erbauung zum 43. Mal. ...
Luise Wagner
Entführt, verhaftet und liquidiert
Buch der Toten: 1.000 Opfer stalinistischer Repression
bekommen Namen
Der Grenzpolizist Werner Wendt mochte die Elbe, die trübe
und gemächlich an ihm vorbei floss. Nur im Stillen dachte er
daran, einmal hinüber zu schwimmen. In das kleine
mecklenburgische Flussdorf Kietz an der Zonengrenze zum Westen war
der Oberwachtmeister nur versetzt worden, weil es nach dem Krieg
...
Oliver Heilwagen
Gottesruhm und Zarenpracht
Der Kreml und sein absoluter Anspruch an Macht
Russland ist der Kreml, und der Kreml ist Russland. In keinem
anderen Land Europas ist die gesamte Macht auf so engem Raum
konzentriert worden wie im Zarenreich. Und so abgeschottet von der
übrigen Gesellschaft: Unnahbar und abweisend erheben sich
seine roten Mauern in Moskaus Stadtmitte. Kein ...