Hilfe nach dem Tsunami
UN-Generalsekretär Kofi Annan machte sich in den von der Flutkatastrophe in Südostasien betroffenen Gebieten auch ein Bild von der Situation auf den Malediven. Dabei besuchte er auf einer der am schwersten betroffenen Inseln die Experten des Technischen Hilfswerks (THW), die dort seit einer Woche sauberes Trinkwasser für die Menschen herstellen. Mit den Worten "You are doing excellent work", dankte er dem THW auf der Insel Vilufushi für die bislang erbrachte Leistung.
Annan ließ sich von einer THW-Laborantin die Arbeit der Hilfsorganisation auf den Malediven erklären. So erhielt er Informationen über die Kontrolle des gewonnenen Trinkwassers im THW-Labor und über die allgemeine Qualität des Wassers in den Brunnen und Vorratsbehältern. Die Maschinisten an den Trinkwasseraufbereitungsanlagen erläuterten ihm die Arbeitsweise der Anlagen. Von der Qualität des erzeugten Wassers überzeugte sich Annan persönlich mit einem kräftigen Schluck. Auf der Insel Vilufushi im Südwesten des Archipels sind 15 Bewohner ums Leben gekommen. Drei Inselbewohner von vormals rund 1.200 werden seitdem vermisst. Rund 95 Prozent der Gebäude auf der Insel sind zerstört.
Laut Angaben der Vereinten Nationen gehört die Inselgruppe der Malediven zu den von der Flutkatastrophe am stärksten betroffenen Gebieten. Ein Großteil der Wasserversorgung für die Bevölkerung ist zusammengebrochen. Auf den Atollen Meemu und Thaa sind vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einer täglichen Gesamtkapazität von rund 40.000 Litern in Betrieb. Insgesamt werden so über 6.000 Menschen mit Wasser versorgt. Das Wasser wird mit Booten auch auf die umliegenden Inseln verteilt. Das THW ist seit dem 1. Januar mit 24 Trinkwasserexperten auf den Malediven im Einsatz.
Das THW ist im Auftrag des Bundesinnenministeriums und auf Ersuchen des Auswärtigen Amtes im Einsatz, um in Südostasien Hilfe zu leisten. Man konzentriert sich auf die Provinz Banda Aceh in Indonesien, die Maledieven und Sri Lanka. Überall geht es hauptsächlich um die Trinkwasseraufbereitung, die Wasserverteilung an die Bevölkerung und die Instandsetzung der Brunnenanlagen. Vor allem Krankenhäusern und Schulen soll geholfen werden.
Im Auftrag des Bundes leistet das THW im globalen Netzwerk der Vereinten Nationen sowie in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union humanitäre Hilfe. In seiner Struktur ist das THW weltweit einmalig. Getragen von ehrenamtlichem Engagement ist man Partner für Menschen in Not. Bundesweit engagieren sich in ihrer Freizeit über 76.000 Bürgerinnen und Bürger. Dabei gewährleistet die enge Verzahnung mit der Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen, der Polizei sowie dem Bundesgrenzschutz einen maximalen Schutz der Bürgerinnen und Bürger.