Erneuerbare Energien
Umwelt. Das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien an der nationalen Energieerzeugung zu erhöhen, ist in der Zeit von 1998 bis 2003 näher gerückt. Diesen positiven Trend legt die Bundesregierung in ihrem Fortschrittsbericht 2004 über die nationale Strategie für eine nachhaltige Entwicklung ( 15/4100) dar, den der Bundestag am 20. Januar zur Beratung an den Umweltausschuss überwies. Im Jahr 2002 hatte die Regierung unter dem Titel "Perspektiven für Deutschland" ihre Strategie für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet, in der Maßnahmen für die vier Handlungsfelder "Energie und Klimaschutz", "Verkehr", "Landwirtschaft" und "Globale Verantwortung" vorgestellt wurden. Mit dem Fortschrittsbericht legt die Bundesregierung erstmals seit zwei Jahren Rechenschaft über das Erreichte in Sachen Nachhaltigkeitsstrategie ab.
Der Anteil regenerativer Energien an der Energieerzeugung stellt einen von insgesamt 21 Schlüsselindikatoren dar, die das Kernstück der Nachhaltigkeitsstrategie bilden, so die Regierung. Ziel sei es, bis zum Jahr 2010 deren Anteil am Primärenergiebedarf auf 4,2 Prozent und an der Stromversorgung auf mindestens 12,5 Prozent zu erhöhen. Bis zum Jahr 2020 soll letzterer nach dem Wunsch der Regierung mindestens 20 Prozent betragen. Weiter verfolge man das Ziel, bis zur Jahrhundertmitte die Hälfte des Energieverbrauchs mit erneuerbaren Energien zu decken. Dazu bedürfe es deren Wettbewerbsfähigkeit am Markt, sowie einer gesamten Reduzierung des Energieverbrauchs.
Wie die Regierung mit Blick auf die Entwicklung vergangener Jahre hinweist, habe sich der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung von 1990 bis 2003 um rund 4,6 Prozent auf knapp acht Prozent erhöht. Im ersten Halbjahr 2004 sei er schätzungsweise auf zehn Prozent gestiegen. Allein im Jahr 2003 seien durch die Nutzung erneuerbarer Energien 40 bis 56 Tonnen Kohlendioxid eingespart worden. Wie in der Zwischenbilanz der Nachhaltigkeitsstrategie berichtet wird, habe die Windenergienutzung besonders zum Wachstum der letzten Jahre beigetragen, deren Ausbau in keinem anderen Land so vorangetrieben würde wie in Deutschland. Einen bisher noch geringen, aber tendenziell wachsenden Anteil habe auch die Nutzung von Sonnenenergie. Die Kollektorfläche sei 2003 um rund 846.000 auf etwa 5,6 Millionen Quadratmeter gewachsen. Als Deutschlands derzeit wichtigste regenerative Energiequelle wird die Biomasse genannt, die im Jahr 2003 etwa 62 Prozent der Endenergie bereitgestellt habe und für die die Bundesregierung ein deutliches Wachstum erkennt.