Festival of Lights in Berlin
Bei Nacht am Roten Rathaus flanieren, die erleuchteten Boulevards Unter den Linden und Kurfürstendamm genießen, ein Lichterband durch die Stadt bewundern: Ab dem 13. Oktober ist das möglich. Dann bietet Berlin für eine Woche glanzvolle Höhepunkte, denn während des Berliner "Festival of Lights" erstrahlen die Wahrzeichen der Stadt von der Dämmerung bis zum Sonnenaufgang für eine Woche im Lichterglanz: Von der Oberbaumbrücke bis zum Funkturm werden markante und sehenswerte Punkte in Berlin beleuchtet.
Die Lichterkette geht über Ost-West-Grenzen der Stadt hinweg - der Einheitsgedanke kommt besonders während der Eröffnungszeremonie zum Ausdruck. Nach einer symbolischen Illumination des Fernsehturmes per Knopfdruck durch die Berliner Bürgermeisterin Karin Schubert gegen 19.30 Uhr am Eröffnungstag wird das Licht - als symbolische Verbindung der beiden Stadtzentren - mit einem Lichterlauf vom Alexanderplatz zum Neuen Kranzler-Eck am Kudamm gebracht. Wer Lust hat, sich dabei aktiv zu beteiligen, kann dies tun: Die Lichterstafette wird von der Laufbewegung des Rundfunks Berlin-Brandenburg organisiert und freut sich über weitere Teilnehmer. Die Stadt konkurrenzfähig gegenüber anderen Metropolen zu machen, war die Idee bei der Einführung des "Festival of Lights", das im letzten Jahr wesentlich beschaulicher von der City Stiftung Berlin gegründet worden ist. Als strahlende Erinnerung daran ist die Illumination des Berliner Doms auch heute noch zu bewundern. Sie ist eine von Berlinern und Touristen geschätzte Bereicherung in den Abendstunden. "Gerade in der Zeit, in der Berlin veranstaltungsarm ist, also zwischen Sommerevents und Weihnachtsmärkten, versuchen wir ein Highlight zu setzen", beschreibt Siegfried Helios von der City Stiftung Berlin das Anliegen des Festivals. Dabei hofft die Stiftung auf die Unterstützung durch Berliner Unternehmen und Künstler, die gleichermaßen von der Erstrahlung Berlins profitieren sollen. Auch die Philharmonie ist dem Aufruf gefolgt. Sie wird sich in Eigenregie in Szene setzen. Berliner Clubs veranstalten als Ausgleich zu den visuellen Reizen während der Woche "Blue Night Partys", bei denen ein blauer Festivalcocktail angeboten wird, aus dessen Verkauf die Stiftung jeweils einen Euro erhält.
Höhepunkt der Berliner Lichterwoche ist die Nacht der offenen Türen. Sie beginnt am 15. Oktober um 19 Uhr und dauert bis spät in die Nacht. Den Organisatoren ist es gelungen, Veranstaltungen von Mitte bis zum Nollendorfplatz und von Kultur bis Party mit individuellen Angeboten auf die Beine zu stellen. So wird auf dem Alexanderplatz eine Nacht der Bilder mit einer Fotoausstellung und einem Überraschungsfilm zu sehen sein, das Alte Museum bietet als kulturelles Highlight des Abends eine Nacht mit Nofretete. Am Gendarmenmarkt beteiligen sich Restaurants und Bars mit speziellen Gaumenfreuden. Funk- und Fernsehturm werden geöffnet haben, letzterer sogar bis drei Uhr in der Früh. Auch an Sportbegeisterte wurde gedacht: Das Olympiastadion öffnet für diesen Abend seine Türen und präsentiert bei Nachtführungen die Lichteffekte des neuen Stadiondaches.
Wie die großflächige Erleuchtung der Stadt angenommen wird, bleibt abzuwarten. "Das Interesse der internationalen Presse ist jedenfalls groß", berichtet Helios, sogar aus Japan seien Anfragen gekommen. Ganz sicher aber wird das Festival den Herbst ein wenig goldener machen.