KONZEPT DER EXPO 2000 GMBH ÜBERZEUGTE DIE ABGEORDNETEN
Hannover: (hib) "Die Expo muß das Ereignis des nächsten Jahres werden." Diesen Appell richtete der Vorsitzende des Tourismusausschusses, Ernst Hinsken (CDU/CSU), an die Geschäftsführerin der Expo 2000 Hannover GmbH, Birgit Breuel, und ihre Mitarbeiter. Die Abgeordneten kehrten am Dienstag mit positiven Eindrücken von ihrem Besuch des Expo-Geländes in Hannover an den Rhein zurück. Nach ihrer Einschätzung sind einige der im Vormonat angesprochenen Kritikpunkte aufgegriffen worden. Der Ausschuß machte deutlich, daß ihm die Werbung um die Schulen und die Familien ein besonderes Anliegen ist.
Der Ticketverkauf und die touristische Vermarktung der Weltausstellung rücken nach den Worten von Birgit Breuel jetzt immer stärker in den Vordergrund. Den Planungen lägen 40 Millionen Tageseintritte zugrunde. Die Expo-Chefin bekräftigte die Notwendigkeit eines elektronischen Buchungs- und Reservierungssystems. Die Expo-GmbH arbeite, nachdem das Projekt der "Deutschland Informations- und Reservierungsgesellschaft" (DIRG) nicht den gewünschten Erfolg gezeitigt habe, mit dem von der Deutschen Bahn AG entwickelten System "Phönix" als einziger Plattform für die Besucher-Vermarktung. Breuel erläuterte auch das Konzept "Expo und Schule", das darauf abziele, die Weltausstellung verstärkt auch an Schulen zu thematisieren. Auf die Frage, ob das noch recht leer wirkende Ausstellungsgelände pünktlich zur Eröffnung am 1. Juni 2000 fertiggestellt sein wird, gab Breuel eine positive Prognose ab. Bauherren seien die einzelnen ausstellenden Nationen, für die die Expo-GmbH nur Dienstleister sei.
Erwartet werden den Angaben zufolge 100.000 Übernachtungen pro Tag, allerdings nicht nur in Hannover. Aus dem Ticketverkauf werde ein Erlös von 1,8 Milliarden DM veranschlagt. Das Defizit der Expo soll den Betrag von 400 Millionen DM nicht überschreiten, so Breuel. Im deutschen Pavillon seien alle Regionen vertreten, wobei es Kulturprogramme geben werde. In einem "16-Sterne-Restaurant" (ein Stern für jedes Bundesland) würden kulinarische Köstlichkeiten aus Deutschland angeboten. Für die Darstellung der Entwicklungsländer auf der Expo stelle das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit 100 Millionen DM bereit. Bund und Länder hätten zusammen Bürgschaften von über 1,4 Milliarden DM zugesagt. Zur Frage eines Expo-Wahrzeichens sagte Breuel, dies lasse sich nicht künstlich bestimmen, sondern werde sich entwickeln.
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