Kombination biometrischer Identitätsmerkmale wird weltweit diskutiert
Berlin: (hib/MAP) Eine Kombination biometrischer Messungen zur zweifelsfreien Bestimmung der Identität von Personen steht weltweit in einer entscheidenden Phase der Diskussion. Dies geht aus einem Gutachten des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) "Biometrischen Identifikationssystemen" hervor, den der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung (TAB) als Bericht ( 14/10005) vorgelegt hat. Stärken und Schwächen der biometrischen Identifikation durch Fingerabdruck, Handgeometrie, Stimme, Gesicht, Iris oder Handschrift als bei allen Menschen vorhandene, aber bei jedem Individuumunterschiedliche Merkmale wurden dabei auch unter dem Aspekt untersucht, notwendige Voraussetzungen in der Praxis zu erfüllen.
Die erforderlichen Systeme sollen schnell, kompatibel mit vorhandenen Sicherheitselementen, robust, genau, sicher, wirtschaftlich und zuverlässig sein. Derzeit sei noch kein verfügbares Verfahren diesen Anforderungen gewachsen, heißt es. Das TAB kommt zu dem Schluss, die Leistungsfähigkeit verfügbarer biometrischer Systeme sei auf Grund der meist widersprüchlichen Informationen nicht seriös einzuschätzen. Im Bericht wird deshalb vorgeschlagen, auf der Grundlage der bisher vorliegenden Feldstudien eine weitergehende nationale und internationale Evaluation aussagekräftiger Daten zu erarbeiten. Mit dem Gesetz zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus sei in Deutschland die Möglichkeit geschaffen worden, über die bisherigen Angaben hinaus biometrische Merkmale in Ausweispapiere in verschlüsselter, maschinenlesbarer Form aufzunehmen. Dabei seien jedoch Voraussetzungen und mögliche Auswirkungen noch genauer zu untersuchen.
Laut Bericht sind sowohl die Förderaktivitäten des Bundes in den vergangenen zwei Jahren als auch die industriellen Aktivitäten in Deutschland intensiviert worden. Unter den europäischen Ländern gilt Großbritannien als besonders engagiert. Die EU fördere derzeit sieben größere Projekte zur Biometrie mit über 10 Millionen Euro, heißt es weiter.