EINSTIMMIGE FORDERUNG IM SPORTAUSSCHUSS Sport mit eigenständigem Artikel in EU-Verträgen verankern(sp) Bei der zukünftigen Revision der EU-Verträge soll der Sport im Rahmen eines eigenständigen Artikels verankert werden. Dies hat der Sportausschuss in seiner Sitzung am 22. März einstimmig gefordert. Er betrachtet die in den Vertrag von Amsterdam eingeflossene Erklärung zum Sport mit Blick auf die künftige EU-Vertragsrechtsentwicklung als nicht ausreichend. Die für den Bereich Sport zuständige Abgeordnete des Europaparlaments, Doris Pack, sowie die Vizepräsidentin des Deutschen Sportbundes (DSB), Erika Dienstl, bekräftigten vor dem Ausschuss, dass die im Amsterdamer Vertrag enthaltene politische Willenserklärung bisher weder dazu geführt habe, dem Sport eine stärkere Berücksichtigung gemäß seiner gesellschaftlichen Bedeutung in den EU-Politiken zukommen zu lassen, noch ihn vor einer wirtschaftlich geprägten Anwendung der EU-Gesetzgebung zu schützen. Nach dem Willen des Ausschusses soll der geforderte eigenständige Artikel die Entfaltung und Förderung des Sports unter Anerkennung seiner sozialen, kulturellen, erzieherischen, gesundheitlichen und identitätsstiftenden Werte gewährleisten, insbesondere die Wahrung seiner Autonomie, seines sozialen Status und seiner Strukturen. Die rechtliche Absicherung der Bedeutung des Sports in anderen EU-Politiken müsse ebenso berücksichtigt werden wie sein ehrenamtlicher Charakter sowie die Vielfalt der nationalen und regionalen Sporttraditionen. Die Ausschussmitglieder hielten es deshalb für dringend erforderlich, dass die Kommission alsbald die beim EU-Sportministertreffen in Paderborn im Sommer letzten Jahres hierzu geforderte Arbeitsgruppe einrichtet. Wie die DSB-Vizepräsidentin weiter berichtete, arbeitet das EU-Büro des DSB in Brüssel sehr erfolgreich, wodurch die Kontakte zu den EU-Gremien intensiviert werden konnten. Der Leiter des Brüsseler Büros, Christoph De Kepper, wies darauf hin, dass es in Europa etwa 600.000 Vereine und 120 Millionen aktive Sportler gebe. Im Sportbereich sei innerhalb der EU rund ein Prozent der Beschäftigten tätig, 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts würden hier erarbeitet. |