ZUM ABSCHLUSS DES JAHRES 2000
Finanzschulden des Bundes bei knapp 1,4 Billionen DM
(hh) Der Gesamtbetrag der Finanzschulden des Bundes hat sich Ende 2000 auf knapp 1,4 Billionen DM belaufen. Dies geht aus dem Bericht des Bundesschuldenausschusses über seine Tätigkeit sowie die Verwaltung der Bundesschulden im Jahre 2000 ( 14/7952) hervor.
Die Bundesschuldenverwaltung habe für den Bund eine Bruttokreditaufnahme in Höhe von 260,4 Milliarden DM beurkundet. Die Nettoneuverschuldung habe 14,1 Milliarden DM betragen. Die Nettokreditaufnahme wird in dem Bericht auf Grund von Umbuchungen in andere Haushaltsjahre, der Berücksichtigung des Bundesbankmehrgewinns, der anteiligen Erstattungen der Länder zur Finanzierung der kommunalen Altschulden und der Erlöse aus der Versteigerung der UMTS-Lizenzen auf 56,5 Milliarden DM beziffert.
Die von der Bundesschuldenverwaltung verwalteten Finanzschulden des ERP-Sondervermögens, des Fonds "Deutsche Einheit" und des Entschädigungsfonds hätten Ende 2000 114 Milliarden DM ausgemacht, heißt es in dem Bericht. Von der verfügbaren Kreditermächtigung zur Deckung von Ausgaben in Höhe von 39,2 Milliarden DM habe der Bund im vorvergangenen Jahr 38,8 Milliarden DM in Anspruch genommen.
Langfristige Finanzierung
Bei den Kreditaufnahmen habe er mittel- und langfristige Finanzierungsinstrumente bevorzugt (Anleihen 113,4 Milliarden DM, Bundesobligationen 55,8 Milliarden DM). Die durchschnittliche Laufzeit der neu begebenen Kreditmarktmittel sei vor allem wegen des gegenüber dem Vorjahr höheren Anteils der Anleihen mit .30-jähriger Laufzeit an den Kreditaufnahmen auf sieben Jahre und zehn Monate gestiegen (1999: sechs Jahre und sieben Monate). Auf Grund der höheren Kapitalmarktzinsen habe sich die durchschnittliche Rendite auf 5,02 Prozent (1999: 3,79 Prozent) erhöht.
Der Bund habe Tilgungsleistungen in Höhe von 246,3 Milliarden DM und Zinszahlungen in Höhe von 74,4 Milliarden DM erbracht. Für die Sondervermögen seien 19,7 Milliarden DM an Tilgung und 7,9 Milliarden DM an Zinsen gezahlt worden. Die Zahl der Einzelschuldbuchkonten sei geringfügig auf 1.047.000 zurückgegangen, heißt es weiter, wobei der Forderungsbestand 39 Milliarden DM betragen habe.
Darüber hinaus hat die Bundesschuldenverwaltung den Angaben zufolge Beteiligungsverpflichtungen des Bundes gegenüber internationalen Finanzinstitutionen von 1,5 Milliarden DM beurkundet. Das Gesamtvolumen der beurkundeten Gewährleistungen des Bundes wird mit 43,5 Milliarden DM angegeben (1999: 52 Milliarden DM). Die Verkaufsstelle für Sammlermünzen habe 114.400 Münzkunden mit drei Millionen Gedenkmünzen in Spiegelglanzausführung und 897.000 Umlaufmünzserien beliefert.
Euro-Umlaufmünzen
Zur Prägung der Euro-Münzen hat die Bundesschuldenverwaltung Aufträge zur Herstellung und Lieferung von 2,2 Milliarden Stück Ronden vergeben und termin- und qualitätsgerechte Lieferung von 7,2 Milliarden Ronden zur Ausprägung der Euro-Umlaufmünzen koordiniert und abgewickelt, heißt es weiter. Für die im Jahr 2001 anstehende Verwertung der außer Kurs gesetzten DM-Münzen sei eine Vereinbarung mit einer Privatfirma abgeschlossen worden.
Der seit Juni 2000 mögliche Direkt-erwerb von Bundespapieren per Überweisungsverfahren finde bei den Kunden große Akzeptanz, heißt es in dem Bericht. Dem Konzept für die Einführung des Lastschriftverfahrens habe das Bundesfinanzministerium bereits zugestimmt.