60. Jahrestag des Kriegsendes würdig begehen
Berlin: (hib/BES) Den 60. Jahrestag des Kriegsendes besonders begehen und der Opfer des Zweiten Weltkrieges würdig gedenken will der Ausschuss für Kultur und Medien. Das Gremium hat am Mittwochvormittag einen entsprechenden Antrag der Regierungsfraktionen ( 15/2974) in geänderter Fassung angenommen. Abgelehnt wurde ein älterer Antrag der CDU/CSU-Fraktion ( 15/986), im dem die Union fordert, der Opfer des Bombenkrieges angemessen zu gedenken.
In die Neufassung des Koalitionsantrags sind auch Änderungsvorschläge der FDP-Fraktion eingeflossen. Änderungsvorschläge der Union wurden hingegen abgelehnt. Die Fraktion schlug unter anderem vor, der Opfer des Bombenkrieges in einer Veranstaltung des Bundestages am 13. Februar 2005 in der Dresdner Frauenkirche zu gedenken. Damit möchte die Union an die Tradition einer Gedenkfeier an den Jahrestagen des Bombardements anknüpfen, die noch aus der DDR stammt. Auch die FDP plädierte in ihrem Änderungsantrag dafür, in "gemeinsamen Veranstaltungen mit unseren europäischen Nachbarn und ehemaligen Kriegsgegnern in der Frauenkirche in Dresden und an anderen Stätten der Zerstörung wie Coventry, Rotterdam oder Warschau" die Opfer des Bombenkrieges zu würdigen. Die Regierungsfraktionen lehnten diese Vorschläge ab. Das Kriegsende solle nicht auf Opfer des Bombenkrieges reduziert werden. SPD und Bündnis 90/Die Grünen äußerten auch Bedenken, dass dies zur Relativierung der Opfer des Holocausts führen könnte. Keine Zustimmung fand bei den Regierungsfraktionen die Forderung der FDP nach einer Regierungskonzeption für das Gedenken der Millionen Opfer, insbesondere unter der Zivilbevölkerung, sowie der Zerstörung deutscher und europäischer Städte und Kulturdenkmäler. Eine solche Konzeption solle die ganze Gesellschaft erstellen, argumentierte die SPD. Der 60. Jahrestag des Kriegsendes solle zudem vor allem Anlass sein, insbesondere in der jüngeren Generation das Bewusstsein für die Ursachen, die Geschichte und die Folgen des Zweiten Weltkrieges zu schärfen. Das Ereignis biete eine der letzten Chancen für einen breiten Dialog mit Zeitzeugen. Dieser Dialog solle nach Möglichkeit auch Zeitzeugen aus anderen Ländern einschließen.