Etwa 2.000 Veranstaltungen in beiden Ländern umfasst das Deutsch-Polnische Jahr, das Ende April 2005 von Bundespräsident Horst Köhler und dem damaligen Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt eröffnet wurde und noch bis Juni dieses Jahres dauern wird. Dabei geht das Programm neben typischen Kulturangeboten wie Konzerten und Theatergastspielen weit mehr in die Breite als die vorangegangenen Deutsch-Japanischen oder Deutsch-Russischen Jahre. Überraschend sind die Fülle und die Vielfalt der Begegnungen, die vor allem 2006 von Städtepartnerschaften getragen werden und auch in der polnischen Provinz stattfinden. Für einen deutsch-polnischen Dialog über das Veranstaltungsjahr hinaus setzt sich das Ost-West-Forum in Gödelitz (Sachsen) ein, das ursprünglich zur Verständigung zwischen Ost- und Westdeutschen gegründet wurde. Mit Lesungen und Gesprächskreisen will es in den nächsten Jahren Polen und Deutsche zusammenführen. Doch vor allem der Jugendaustausch nimmt einen breiten Raum in den deutsch-polnischen Begegnungen ein. "Zurzeit kommen mehr Jugendliche von Deutschland nach Polen als umgekehrt", so die Auskunft des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. Ein Wermutsropfen: Die Schirmherrschaft über das Deutsch-Polnische Jahr ist immer noch "verwaist". Der neue polnische Präsident Lech Kaczynski, seit Dezember im Amt, hat sie von seinem Vorgänger Aleksander Kwasniewski offiziell immer noch nicht übernommen.
Informationen im Internet:
www.deutsch-polnisches-jahr.de
www.auswaertiges-amt.de