Sommerreise "Marine" des Wehrbeauftragten
Auge und Ohr an der Truppe und die Nase im Wind. So könnte die Beschreibung der einwöchigen Sommerreise lauten, die den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, kürzlich an sechs Standorte der Deutschen Marine führte. Von Borkum aus führte der Weg über Wilhelmshaven, Kiel, Eckenförde und Parow nach Warnemünde. Den Höhepunkt der Reise bildete ein gemeinsamer Truppenbesuch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zusammen mit dem Wehrbeauftragten schaute sie hinter die Kulissen der Marinetechnikschule in Parow.
Chronische Unterfinanzierung der Truppe
Ans Eingemachte ging es, als Robbe in den Standorten mit Soldatinnen und Soldaten zum Gespräch zusammentraf. Die Themen, die die Marine bewegen, unterscheiden sich dabei kaum von denen der anderen Teilstreitkräfte. Es geht um die materielle Ausstattung der Bundeswehr, um renovierungsbedürftige Kasernen, um finanzielle Einschnitte und vieles andere mehr. Die Einsätze nehmen zu, die Anforderungen und Belastungen steigen, Grenzen werden erreicht. Auch die Sommerreise hat die Feststellungen des Wehrbeauftragten mit Blick auf die chronische Unterfinanzierung der Truppe bestätigt. Was ihn angesichts all dieser Probleme aber dennoch immer wieder beeindruckt, ist die anhaltende Motivation der Soldaten.
Station beim Heer
2006 hatte der Wehrbeauftragte seine erste Sommerreise dem Heer gewidmet. Er ließ es sich aber nicht nehmen, auch in diesem Jahr wenigstens einen Standort der größten Teilstreitkraft zu besuchen. Eine Vereidigung von etwa 400 Offizieranwärterinnen und Offizieranwärtern anlässlich des Gedenktages 20. Juli führte ihn an die Panzertruppenschule nach Munster. Hier gab er in einer Rede dem Führungsnachwuchs der Bundeswehr seine besten Wünsche mit auf den Weg.
Ein Truppenbesuch der anderen Art
Mit der Sommerreise wollte der Wehrbeauftragte, anders als bei regulären Truppenbesuchen, ganz bewusst auch Öffentlichkeit herstellen. Er ließ sich an den Standorten nicht nur von Vertretern aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik begleiten, sondern nahm ebenso die Medien "mit ins Boot". Seine Sommerreise solle dazu dienen, "die Öffentlichkeit und auch die politischen Verantwortungsträger für die Probleme und Notwendigkeiten der Bundeswehr zu sensibilisieren", sagte Robbe. Und mit diesem Anliegen wird er im nächsten Sommer weiterziehen. Dann vielleicht zur Luftwaffe.