Regierung will Tierversuche auf das "unerlässliche Maß" beschränken
Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung will die Notwendigkeit von Tierversuchen weiter abbauen und auf das nach dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand "unerlässliche Maß" beschränken. Dies geht aus ihrem Bericht über den Stand der Entwicklung des Tierschutzes 2003 ( 15/723) hervor. Dabei hätten auch der Unterhalt und die Pflege von Datenbanken eine zentrale Bedeutung für die Wissenschaft und Verwaltung. Zudem unterstütze die Regierung ständig die Entwicklung von Versuchstierersatzmethoden durch die Forschungsförderung und forciere die Anerkennung von Ersatzmethoden für Tierversuche.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, war die Verwendung von Versuchstieren von 1989 bis 1997 rückläufig. Von 1991 bis 1997 habe sich die Zahl von 2,4 Millionen auf knapp 1,5 Millionen reduziert. In den Jahren 1998 und 1999 seien die jährlichen Versuchstierzahlen wieder jeweils um knapp 50 000 gestiegen. 1999 seien knapp 1,6 Millionen Tiere in Tierversuchen eingesetzt worden. Die Zahl der verwendeten Tiere habe sich im Jahr 2000 gegenüber dem Vorjahr auf 1,82 Millionen leicht erhöht. 2001 sei die absolute Zahl der verwendeten Tiere gegenüber 2000 auf 2,13 Millionen gestiegen. Die Regierung führt den Anstieg der Versuchstierzahlen im Wesentlichen auf eine Zunahme der Zahlen in der biologischen Grundlagenforschung zurück, bei der etwa 178 000 Fische, 44 000 Mäuse und 29 000 Ratten mehr eingesetzt worden seien als im Jahr 2000. 74 Prozent der hier verwendeten Tiere hätten zur Erforschung von Krankheiten des Menschen gedient, etwa des Herz-Kreislauf-Systems, des Immunsystems oder von Krebs- und Stoffwechselkrankheiten. Auch die Zahl der Versuchstiere, die für gesetzlich vorgeschriebene Versuche bei der Herstellung und Qualitätskontrolle von Erzeugnissen und Geräten für die Human-, Zahn- und Veterinärmedizin eingesetzt wurden, sei gegenüber 2000 um 35 Prozent auf 262 851 gestiegen. Mit 1,02 Millionen Tieren seien Mäuse im Jahr 2001 die am häufigsten verwendeten Versuchstiere gewesen. Es folgten Ratten (512 000), Fische (knapp 303 500) und Kaninchen (knapp 118 000).