Bender: Schweiz-Reisen hatten keinen CDU-Bezug
(bn) Am 8. Februar hat der Untersuchungsausschuss "Parteispenden" den ehemaligen Mitgesellschafter der Wirtschaftsberatungsfirma Weyrauch und Kapp, Rechtsanwalt Stephan Bender, als Zeugen vernommen. Dabei erklärte dieser, seine Reisen in die Schweiz hätten nichts mit der CDU zu tun gehabt. Es habe aber Mandate gegeben, die unmittelbar in der Schweiz zu betreuen waren. Er habe nicht gewusst, dass Weyrauch-Reisen in die Schweiz mit der CDU zu tun hatten. Ebenso verneinte er die Kenntnis von "schwarzen Kassen". Auch sei ihm nie ein ausländisches Konto bekannt geworden.
Wie Bender ausführte, habe er über eine Reihe von Konten Kenntnis gehabt, einschließlich solcher Anderkonten, über die Vorgänge abgewickelt wurden, die "im Haus", wie er die CDU-Zentrale nannte, nicht allgemein bekannt sein sollten. Mindestens seit 1985 sei er bei allen Konten der Firma als Treuhänder benannt gewesen.
Befragt, ob der ehemalige CDU-Hauptabteilungsleiter Hans Terlinden ihm am 10. Juli 1998 bei einem Termin in Frankfurt Bargeld oder einen Umschlag zur Weiterleitung überbracht habe, erklärte der Zeuge, er könne sich nicht erinnern. Es sei allerdings vorgekommen, dass Terlinden einen Umschlag abgegeben habe. Ebenso habe er von seinen Besuchen in Bonn gelegentlich Briefumschläge für unterschiedliche Adressaten in der Gesellschaft mit nach Frankfurt genommen und diese Umschläge dann im Sekretariat abgeliefert.
Als weitere Zeugen waren am 8. Februar der ehemalige Weyrauch-Partner Dieter Kapp, die CDU-Mitarbeiterin Elke Wistrik sowie erneut der ehemalige Chef der Hessischen Staatskanzlei, Franz-Josef Jung (CDU), geladen.