Jeder hat sie, viele fordern sie, aber kaum einer weiß genau, was sie bedeuten. Die Rede ist von den Grundrechten in unserer Verfassung. Diese 19 ersten Artikel des Grundgesetzes "emotional erlebbar" zu machen, ist die Mission von "GG 19", das Buch zum gleichnamigen Film. Angefangen bei der unveräußerlichen Menschenwürde bis hin zur Rechtsweggarantie erzählen die Autoren Kurzgeschichten zu den einzelnen Rechten. Uwe Wesel, Professor für Rechtsgeschichte, kommentiert die Artikel.
"19 gute Gründe für die Demokratie" wollen die Autoren damit liefern. Ob jedoch eine junge Frau, die sich ihren Berufswunsch Prostituierte erfüllt, das Paradebeispiel für gelebte Berufsfreiheit ist, darf bezweifelt werden. An anderer Stelle suggerieren die Autoren, der Staat schiebe willkürlich Asylsuchende ab und der einzelne Bürger könne ohnehin nichts bewirken. Durch diese fiktiven Beispiele von leerlaufenden Grundrechten wird jedoch vor allem die Politikverdrossenheit "emotional erlebbar". Zumal "GG 19" eine Einstiegslektüre für den in puncto Grundrechte noch jungfräulichen Leser ist oder als Schullektüre dienen kann.
GG 19. 19 Grundrechte. 19 gute Gründe für die Demokratie.
Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2007; 140 S., 12,90 ¤